Einen symbolischen Spendenscheck über je 5.000 Euro haben entgegen genommen: Harry Wolf (Tafel Hilden), Ingrid Bauer (Tafel Ratingen) und Renate Zanjani (r., Velbert). Die Schecks hat Sparkassenvorstand Udo Zimmermann übereicht (2.v.r). Foto: Sparkasse HRV
Einen symbolischen Spendenscheck über je 5.000 Euro haben entgegen genommen: Harry Wolf (Tafel Hilden), Ingrid Bauer (Tafel Ratingen) und Renate Zanjani (r., Velbert). Die Schecks hat Sparkassenvorstand Udo Zimmermann übereicht (2.v.r). Foto: Sparkasse HRV

Velbert/Ratingen/Hilden. Die Sparkassen HRV unterstützt mit einer Spende von jeweils 5.000 Euro die Tafeln in Hilden, Ratingen und Velbert. Die Corona-Pandemie stellt die Tafeln vor besondere Herausforderungen.

Die Sparkasse HRV unterstützt die Tafeln in ihrem Geschäftsgebiet in der schwierigen Corona-Zeit und spendet jeweils 5.000 Euro an die Tafeleinrichtungen in Hilden, Ratingen und Velbert. Udo Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse HRV, überreichte den Vertretern der Tafel einen symbolischen Spendenscheck und bedankte sich für deren großes Engagement: „Es ist gut, dass wir Sie haben – gerade in der aktuellen Pandemie-Situation. Sie leisten für Menschen, die sich in einer Notlage befinden, eine Arbeit, deren Wert man nicht genug schätzen kann, und diesen Einsatz unterstützen wir sehr gerne.“

Die Tafel-Idee

Jederzeit genug Lebensmittel kaufen können – das ist nicht für jeden selbstverständlich. Wer z. B. arbeitslos ist, Hartz 4 oder eine kleine Rente bezieht, kann im Discounter nicht einfach nach Herzenslust in die Regale greifen. Wichtige Unterstützung bieten die Tafeln: Dort können Menschen, deren Geld nicht ausreicht, Lebensmittel günstig erwerben. Ein ganzes Netzwerk aus Spendern und Helfern sorgt dafür, dass dieses Angebot zuverlässig zur Verfügung steht.

Der logistische, personelle und finanzielle Aufwand der Tafeln ist schon zu normalen Zeiten enorm: Lebensmittel müssen transportiert und gelagert werden. Räumlichkeiten und Fahrzeuge müssen gemietet oder angeschafft und unterhalten werden. Die Pandemie hat die Tafeln vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. So kommen jetzt beispielsweise mehr Kunden, die das Angebot der Tafel bisher nicht genutzt haben.

Ausgabe Corona-konform gestalten

Hinzu kommen organisatorische Herausforderungen: Die Ausgabemodalitäten mussten „coronakonform“ umgestaltet werden, damit Abstände und Hygiene-regeln eingehalten werden können. So findet die Lebensmittelausgabe zum Teil draußen statt. Die Kunden werden in Gruppen eingeteilt, z. B. nach Anfangsbuchstaben des Nachnamens, und kommen zu festen Ausgabezeiten. Die Lebensmittel werden in vorher konfektionierten Tüten ausgegeben. Für viele Menschen ist die Tafel jedoch nicht nur der Ort, wo sie Lebensmittel abholen, sondern auch ein Treffpunkt, an dem man sich mit Bekannten austauscht. Diese Begegnungsmöglichkeit ist durch Corona komplett weggefallen.

Wenig Zeit für einzelne Kunden

Die Vertreter der Tafeln berichteten über ihre Arbeit unter Pandemiebedingungen: Corona hat den Investitionsbedarf gesteigert, und das gilt nicht nur für Desinfektionsmittel und Schutzvorrichtungen. In Hilden etwa wurde ein wetterfestes Zelt für den Innenhof angeschafft, um die Wartesituation für die Kunden zu verbessern. Die Spende der Sparkasse sei auf jeden Fall eine hochwillkommene Unterstützung, bestätigten Harry Wolf und Dirk Brunnen vom Hildener Tafelteam. Die Ratinger Tafel ist seit dem Jahreswechsel in neuen Räumlichkeiten am Stadionring zu Hause. Schatzmeister Karl Josef Hußmann berichtet, dass vielen Kunden der Treffpunktcharakter der Tafel fehlt. „Die kontaktlose Ausgabe der vorher konfektionierten Tüten zwingt zu einer strengen Taktung. Für den einzelnen Kunden bleibt nicht viel Zeit, das ist sehr schade.“

Neue Räumlichkeiten in Velbert

In Velbert freut man sich, dass mit den Räumlichkeiten eines früheren Gashandels ein Standort gefunden werden konnte, an dem Büro, Lager und Warenausgabe vereint sind. Dort stehen allerdings noch einige Umbauarbeiten, z. B. eine Dacherneuerung, an. Die Spende der Sparkasse kommt also zur rechten Zeit, denn in der Pandemie ist das Spendenaufkommen zurückgegangen. Etwas Gutes hatte Corona allerdings aus Sicht der Velberter Tafelvertreterinnen Renate Zanjani und Tanja Högström doch: „Während des ersten Lockdowns haben wir mit Hilfe von Studierenden einen Ausfahrservice aufgebaut, der immer noch existiert und jetzt zweimal im Monat unterwegs ist.“ Ein Dauerthema (auch) bei der Velberter Tafel bleiben die hohen Fixkosten. Finanzielle Unterstützung ist daher jederzeit willkommen – übrigens auch kleine Beträge: „Aktuell müssen wir auf unsere Reserven zurückgreifen. Wenn 1.000 Menschen monatlich je 10 Euro spenden würden, wären wir auf der sicheren Seite“, sagt Tanja Högström.