Dr. Alexis Müller-Marbach informiert. Foto: Helios
Dr. Alexis Müller-Marbach informiert. Foto: Helios

Velbert. Darmkrebs gehört deutschlandweit zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Dabei lässt sich dieser Krebs häufig früh und leicht erkennen. Darmkrebs kann – im Gegensatz zu vielen anderen Krebsarten – in vielen Fällen geheilt oder verhindert werden. Das teilt das Helios-Klinikum Niederberg mit.

Der Darmkrebs-Monat, der in diesem Jahr unter dem Motto „Bewegen Sie sich – gehen Sie zur Darmkrebsvorsorge!“ steht, soll die Bevölkerung daran erinnern, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen.

Dr. Alexis Müller-Marbach rät jedem Versicherten, die angebotenen Untersuchungen wahrzunehmen: „Der Tod durch Dickdarmkrebs ist ein vermeidbarer Tod“, sagt Dr. Müller-Marbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin und Leiter des Darmzentrums am Helios Klinikum Niederberg.

Früherkennung ist wichtig

„Die Überlebenschancen sind gut, wenn er früh erkannt wird. Wir können die Entstehung von Darmkrebs verhindern, indem wir seine Vorstufen, die sogenannten Darmpolypen, entfernen, ähnlich wie ein Hautarzt auffällige Muttermale erkennt und entfernt. Auch wenn aus einem gutartigen Polypen bereits ein bösartiger Darmkrebs geworden ist, können wir dies durch die Vorsorge häufig noch in einem Stadium erkennen, in dem die Erkrankung durch die Endoskopie oder eine Operation komplett geheilt werden kann. Wesentliche Voraussetzungen sind umfassende Informationen und eine gute Aufklärung. Das Wichtigste ist, zu verstehen, dass man von Polypen oder Krebs im Darm meistens lange Zeit nichts spürt, und man es daher nicht von selbst erkennen kann“, erklärt Dr. Müller-Marbach.

Vor allem Menschen, in deren Familien bereits Fälle von Darmkrebs bekannt sind, haben ein höheres Risiko ebenfalls an Krebs zu erkranken. Sie sollten frühzeitig mit dem Vorsorgeprogramm beginnen, denn auch sehr junge Leute können davon betroffen sein.

Sorgen vor der Koloskopie (Darmspiegelung) sind es, die nach Ansicht des Chefarztes viele davon abhält, sich vorsorglich untersuchen zu lassen. Dem setzt der Experte entgegen, dass es seit Jahren eine außerordentlich schonende Methode der Kurznarkose gebe. Der Untersuchte bekomme von der Spiegelung gar nichts mehr mit. Allenfalls das Abführen in der Vorbereitungsphase könne noch als belastend empfunden werden.

Ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig zur Vorsorge

„Bereits Menschen über 50 haben ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko, daher empfehle ich ab dem 50. Lebensjahr die regelmäßige Vorsorge inklusive einem Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Zur sicheren Erkennung von Darmkrebs sollte aber eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Für Männer wird die Darmspiegelung bereits ab dem 50. Lebensjahr empfohlen, da sie häufig früher an Darmkrebs erkranken. Frauen wird eine Darmspiegelung zur Früherkennung ab dem 55. Lebensjahr empfohlen. Die Kosten hierfür trägt die Krankenkasse“, sagt der Chefarzt.