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Das "Ticket 2000" richtet sich vorrangig an Vielfahrer und Pendler - für Homeoffice-Arbeitende sucht der VRR nach Alternativen Fahrkartentarifen. Foto: VRR

Gelsenkirchen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr reagiert auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und startet dazu unter anderem ein Pilotprojekt zu einem neuen Ticketmodell.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr untersucht regelmäßig die Auswirkungen der Pandemie auf den ÖPNV. So sei zu erkennen, dass die Wahl des Verkehrsmittels zu Ungunsten des ÖPNV mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch im Jahr 2021 fortwirken werde. Zudem deuteten sich nachhaltige Veränderungen für die gesamte Arbeitsplatz-Mobilität – bedingt durch eine veränderte Präsenzkultur, Homeoffice und berufliche Reisen – an. Außerdem habe sich gezeigt, dass Corona ein Treiber für die Digitalisierung ist. Das macht der Verkehrsverbund vor allem an der gestiegenen Nutzung der VRR-App fest.

Vor allem das Thema Homeoffice beschäftigt den Verkehrsverbund: „Die Corona-Pandemie gab einen Schub bei der Implementierung neuer Arbeitsmodelle“, so der VRR. Rund 40 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten mittlerweile mehrere Tage pro Woche von daheim. Dadurch unterliege der berufliche Pendelverkehr in den nächsten Jahren Veränderungen. Der VRR arbeitet entsprechend an neuen Tarifmodellen.

„FlexTicket“ startet in Pilotphase

Angesichts steigender Homeoffice-Tätigkeiten vieler Arbeitnehmer zeigten sich verschiedene VRR-Verkehrsunternehmen interessiert an einem Pilotprojekt, in dem ein Homeoffice-Tarif für Großkunden getestet wird. In Zusammenarbeit mit der Rheinbahn AG wurde ein Tarifmodell entwickelt, welches zunächst Großkunden im Rahmen eines zeitlich begrenzten Angebots offeriert wird.

Vorbehaltlich der Zustimmung in den VRR-Gremien soll das Modell im zweiten Quartal 2021 unter dem Namen „FlexTicket“ an den Start gehen. „Solche Tarife im Hinblick auf eine verstärkte Homeoffice-Nutzung im ÖPNV bringen mehr Flexibilität ins aktuelle Tarifangebot und bieten eine echte Alternative zur Autonutzung“, sagt der VRR-Vorstand José Luis Castrillo.

Ein weiteres Tarifmodell ist angelehnt an die zurückgelegten Luftkilometer. Mit dem federführend von den Stadtwerken Neuss in Kooperation mit der Rheinbahn Düsseldorf und dem VRR entwickelten „nextTicket 2.0“ steht den Fahrgästen seit Sommer 2020 ein weiteres Mal ein elektronischer Tarif zur Verfügung, der die Fahrtkosten auf Basis der zurückgelegten Luftlinienkilometer automatisiert berechnet. Auch bei diesem Projekt lautet das ausgerufene Ziel des VRR: Mehr Menschen dazu bewegen, Bus und Bahn zu nutzen.

José Luis Castrillo formuliert das so: „Der VRR möchte den Modal Split zugunsten des ÖPNV verändern und mehr Menschen für Bus und Bahn begeistern. Ziel ist es, die unterschiedlichen Mobilitätsangebote sinnhaft zu kombinieren und mit den Möglichkeiten digitaler Technologien zu vernetzen. Einfach, transparent und komfortabel: Diese Eigenschaften neuer elektronischer Tarif- und Ticketingmodelle sind es, die Gelegenheitskunden bei guten Leistungsangeboten dazu bewegen können, öffentliche Verkehrsmittel anstelle des eigenen Pkw zu nutzen.“

Informationen zu den Tickets und Fahrplänen gibt es unter www.vrr.de.