In der Reitschule freut man sich über die Unterstützung in Corona-Zeiten. Foto: Reitschule Volmer
In der Reitschule freut man sich über die Unterstützung in Corona-Zeiten. Foto: Reitschule Volmer

Wülfrath. Der Reitverein Meiersberg-Homberg hat die Patenschaft für zwei Schulpferde des an der Bergstraße beheimateten Betriebes übernommen.

Der Verein unterstützt die Vierbeiner Chain und Lerke mit einer Zuwendung. Damit erhalten die Inhaber der Reitschule Volmer, eine Spende, die die Kosten für Futter und Tierarzt abfedert. „Das ist eine tolle Geste“, sagt Helena Volmer. Sie berichtet, dass im Stall gewissermaßen die Pausetaste gedrückt wurde. „Unser Reitschulbetrieb hat seit Beginn der Corona-Pandemie kaum bis gar keine Einnahmen mehr.“

Wo sonst munteres Treiben herrscht, Familien und junge Reiterinnen und Reiter den Hof und die Stallgassen bevölkern, herrscht seit Monaten Ruhe. „Kein Reitunterricht. Und vor allem: Für die Tiere auch keiner zum Knuddeln und Verwöhnen – alles ist anders“, sagt die Pferdewirtschaftsmeisterin.

Die Kosten aber – insbesondere für Futter, Hufschmied, Zahnarzt, Impfungen und Wurmkuren – laufen weiter. Auch Personal, das die Tiere bewegt, muss bezahlt werden. Helena Volmer: „Wir jammern nicht. Wir haben bisher keinen unserer Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.“ Der parallel weiterlaufende Pensionsstallbetrieb stützt die Reitschule derzeit.

Insolvenzen für Tiere tragisch

Die Wülfratherin gibt einen Einblick, wie es anderen Reitschulen in der Region so geht. Da laufe, so sagt sie, eine Insolvenzwelle. Muss ein Betrieb schließen, finden Reitschulpferde oft kein neues Zuhause – und landen in der Verwertung. „Das kommt für uns auf keinen Fall in Frage“, so Volmer.

Über den Dressursport gab es einen Kontakt zum benachbarten Reitverein. Der ist selbst nicht direkt an eine Reitschule angebunden, hat aber ein Interesse daran, dass auch „nach Corona“ Nachwuchs für die Reiterei ausgebildet werden kann. Aufgrund persönlicher Kontakte also hat der Vorstand vom RV Meiersberg-Homberg sich entschieden, im Rahmen der Aktion „#KeinSchulpferdweniger“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Familie Volmer dabei zu unterstützen, alle Schulpferde zu halten. Dafür gebührt den Hombergern besonderer Dank.

Auf Chain und Lerke, der letzte Woche 30 Jahre alt geworden ist, haben schon viele junge Wülfratherinnen und Wülfrather das Reiten gelernt. „Das soll auch in Zukunft möglich sein“, hat sich Familie Volmer fest vorgenommen. „Die beiden sind liebenswert und einzigartig – und freuen sich wie wir, wenn es irgendwann wieder losgeht bei uns.“