Der Ansturm auf die Astrazeneca-Termine war groß: Nicht alle hatten Glück - einige jedoch schon. Foto: pexels
Der Ansturm auf die Astrazeneca-Termine war groß: Nicht alle hatten Glück - einige jedoch schon. Foto: pexels

Düsseldorf. Seit Ostersamstag können Menschen im Alter über 60 Jahre Termine für Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca vereinbaren – der Andrang war groß. 

Das Land Nordrhein-Westfalen wollte die Impfkampagne beschleunigen und hatte 450.000 zusätzliche Impfdosen mit Astrazeneca (Markenname: Vaxzevria) für Personen ab 60 Jahren zur Verfügung gestellt. Die Vergabe der Termine startete am Ostersamstag. Entsprechend waren die Hotlines und Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigungen für die Terminvergabe freigeschaltet – und sind es noch, je nach Region sind weiterhin Termine verfügbar.

Zweieinhalb Stunden nach der Öffnung des Buchungsfensters seien bereits 33.000 Termine für über 60-Jährige vergeben worden, das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein zu dem großen Andrang der Über-60-Jährigen auf die Astrazeneca-Termine. Phasenweise habe man das System drosseln müssen, damit Buchungen weiterhin stabil und sicher laufen konnten.

Der Ansturm ist immens gewesen: „Im Vergleich zum Start der Impfterminvergabe für über 80-Jährige am 25. Januar ist dieses Mal ein Vielfaches an Zugriffen zu verzeichnen – nach zwei Stunden waren es über 25 Millionen“, heißt es von der KVNO. Viele Personen hätten gleichzeitig versucht, online einen Termin für sich beziehungsweise die Eltern oder Großeltern zu buchen.

Auch beim NRW-Gesundheitsministerium hat man den Andrang auf die Terminvergabe bei den zwei Kassenärztlichen Vereinigungen (Nordrhein und Westfalen-Lippe) registriert. „Insgesamt verzeichneten die beiden Hotlines bis 17 Uhr rund 1,2 Millionen Anrufe“, heißt es aus dem Ministerium. Die Zugriffe auf die Portale der Kassenärztlichen Vereinigungen lagen am Ende jeweils bei über 90 Millionen. Weil die Systeme zwischenzeitlich ein Stück weit in die Knie gegangen seien, so Gesundheitsminister Laumann, hätten nicht alle Bürgerinnen und Bürger bislang Glück gehabt.

Die Probleme bei den Buchungen kamen nicht überraschend. „Dies war leider ein nicht völlig problemfreier Start mit Ansage“, so der KVNO-Vorstandsvorsitzende Dr. med. Frank Bergmann. „Das kann kein noch so gut durchdachtes System leisten. Es war gleichwohl der Wunsch des Landes NRW, mit dieser Sonderaktion einem Teil der Bevölkerung Impfungen zu ermöglichen.“

Über 200.000 Astrazeneca-Termine vergeben

Nach Informationen des NRW-Gesundheitsministeriums sind bereits am ersten Tag über 200.000 Impftermine mit Astrazeneca vergeben worden: Bis 17 Uhr am Samstag waren es 213.180.

Insgesamt seien 364.750 Termine im Buchungssystem eingestellt worden. „Die übrigen 85.250 Termine mit Astrazeneca werden auf Wunsch der Kreise und kreisfreien Städte über kommunale Strukturen oder Hausärzte an über 60-Jährige vergeben“, so das Ministerium.

Der KVNO-Vorsitzende mahnt: „Eines sollte man im Hinterkopf behalten: Nur 450.000 von vier Millionen Menschen dieser Altersgruppe in NRW können einen Termin bekommen – das ist gerade mal ein Zehntel“. Für ein positives Signal soll der Impfstart in den Arztpraxen nach Ostern sorgen. „So werden vor allem chronisch kranke Menschen und Angehörige von Menschen, die zuhause gepflegt werden müssen, sehr zeitnah einen Impftermin bekommen. Darüber sind wir sehr froh!“, so Bergmann.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kommentiert: „Für mich als Gesundheitsminister bedeutet das auch: Mindestens 450.000 Menschen mehr werden kurzfristig in den kommenden Tagen eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten und sind damit zeitnah sehr gut gegen das Coronavirus geschützt. Mit Blick auf die Infektionszahlen ist das eine ganz wichtige Entwicklung.“

Die Terminvergabe für die 79-Jährigen (Jahrgang 1941) bleibt von der Sonder-Terminvergabe unberührt und startet wie geplant am Dienstag, 6. April, um 8 Uhr.

Laumann: „Wir erwarten im April allein 1.995.900 Millionen Impfdosen für die Impfzentren in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen die Impfdosen, die vom Bund direkt an die Hausärzte gehen. Damit wird die Impfkampagne nochmal ordentlich Fahrt aufnehmen, damit wir auch denjenigen, die bislang noch keinen Termin erhalten haben, möglichst schnell ein Impfangebot machen können.“