Wo einst Rewe und DM für Leben sorgten herrscht seit deren Umtzug Leerstand. Foto: Mathias Kehren
Wo einst Rewe und DM für Leben sorgten, herrscht seit deren Umzug Leerstand. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. Die Stadt Heiligenhaus beschäftigt sich mit zwei Projekten mit der strukturell bedingten Veränderung des Einzelhandels in der Innenstadt. Das „Zentrenmanagement“ soll Leerstände vermeiden helfen. Gleichzeitig beschäftigt sich das Büro Krieger aus Velbert mit einer „Machbarkeitsanalyse“ zur Folgenutzung der ehemaligen Rewe- und DM-Standorte.

Die Innenstadt von Heiligenhaus steht derzeit vor einem Umbruch: Mit der Eröffnung des neuen Nahversorgungszentrums auf dem ehemaligen Hitzbleck-Areal ist ein neuer Versorgungsstandort entstanden. Gleichzeitig kommt es mit dem Umzug des Rewe-Markts und der DM-Filiale zu Leerständen in der Hauptstraße.

„Gewerbetreibende und Bürger machen sich Sorgen um die Zukunft der Hauptstraße und damit der Heiligenhauser Innenstadt“, erläutert Peter Parnow für die städtische Wirtschaftsförderung die Lage. Zusätzlich überlagerten die ungewissen Folgen der Corona-Pandemie die Situation.

Das Land NRW hat das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ ins Leben gerufen. Damit soll den negativen Auswirkungen des Strukturwandels, also das immer beliebter werdende Online-Einkaufen mit dem damit verbundenden Rückzug des stationären Einzelhandels, entgegen gewirkt werden.

Heiligenhaus ist mit zwei Projekten in das Förderprogramm aufgenommen worden. Im Fokus des Projektes „Anstoß eines Zentrenmanagements“ für die Innenstadt stehen die Stabilisierung und Verbesserung der Immobilien-und Nutzungsstruktur der Innenstadt, der Aufbau lokaler, nachhaltiger Netzwerkstrukturen sowie die Information und Beratung von lokalen Akteuren.

Das Zentrenmanagement baut auf einer qualitativen Analyse der Nutzungsstruktur der Innenstadt, der kürzlich erarbeiteten Ergebnisse des Einzelhandelskonzeptes sowie der bereits abzuleitenden Maßnahmen aus den Beteiligungsformaten des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für die Innenstadt auf.

Für die Durchführung des Zentrenmanagements hat die Stadtverwaltung die CIMA Beratung und Management GmbH aus Köln beauftragt. Das Unternehmen ist bereits bei der Erarbeitung der Integrierten Stadtentwicklungskonzepte Innenstadt und Nonnenbruch/Oberilp tätig und daher mit den lokalen Strukturen vertraut.

CIMA arbeitet während der Projektlaufzeit von etwa einem Jahr eng mit den Fachbereichen Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Heiligenhaus zusammen. Die CIMA-Beratungsleistungen umfassen unter anderem mögliche Nach- oder Zwischennutzungen sowie die Vermeidung von Leerständen.

Die Zukunft der Innenstadt betreffen sind Workshops, Informationsveranstaltungen und  Beratungen für und mit Immobilieneigentümern, Gewerbetreibenden und Bürgern geplant. Nach Ablauf der Anstoßphase soll das Zentrenmanagement zur Umsetzung der Maßnahmen des ISEKs langfristig etabliert werden.

In Kürze werden regelmäßige Sprechzeiten des Zentrenmanagement Heiligenhaus vor Ort angeboten. Ein entsprechendes Ladenlokal in der Hauptstraße 166 wird derzeit eingerichtet. Die genauen Sprechzeiten stehen noch nicht fest.

Krieger Architekten prüfen Folgenutzung für den ehemaligen Rewe-Standort

Die Arbeit des Zentrenmanagements ist eng verknüpft mit der parallel zu erarbeitenden Machbarkeitsanalyse, die sich mit den Folgenutzungen der durch den Umzug von Rewe und DM freigezogenen Ladeneinheiten bzw. Gebäuden beschäftigt. Um einen langfristigen Leerstand zu vermeiden, wurde der Stadt Heiligenhaus im Rahmen des Sofortprogramms NRW auch die Förderung zur „Machbarkeitsstudie Einzelhandelsimmobilien“ bewilligt.

Für die Erarbeitung wurde das Büro Krieger Architekten aus Velbert beauftragt. Die Machbarkeitsstudie soll Antworten auf die Frage nach der zukünftigen Nutzung und Bedeutung der beiden Gebäude für die Heiligenhauser Innenstadt liefern; sie berücksichtigt die Ergebnisse und analysierten Bedarfe des kürzlich erstellten Einzelhandelskonzeptes sowie der Wohnraumbedarfsanalyse.

Inhalte, Planungen und Ergebnisse aus den beiden eng verzahnten Projekten werden künftig auch auf der Projekthomepage www.zukunft-heiligenhaus-2030.de kommuniziert. Anregungen zum Projekt oder Fragen an das Zentrenmanagement können unter der E-Mailadresse [email protected] gestellt werden.