Covid-19-Schnelltest: Auch von Laien und Kindern korrekt durchführbar? Symbolfoto: Mathias Kehren
Corona-Schnelltest: Im Kreis Mettmann gilt er jetzt 48 Stunden lang. Symbolfoto: Mathias Kehren

Velbert/NRW. Die Elternpflegschaft der Grundschule Birth in Velbert hält die COVID-19 Schnelltests für Kinder an Grundschulen für ungeeignet. Sie fordert, dass die Maßnahme überarbeitet und kindgerechte Test-Kits bereitgestellt werden. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hat sie sich in einem Brief mit folgendem Wortlaut an den Ministerpräsident Armin Laschet und die Landesregierung gewandt. Nachtrag: -> Hier zur Antwort des Schulministeriums.

„Als Elternvertreter einer großen Grundschule (450 Kinder) im Kreis Mettmann in Velbert-Birth schreibe ich Ihnen, dass wir von der Durchführung regelmäßiger Testungen überzeugt sind. Wir sind gleichermaßen davon überzeugt, dass die angebotenen Schnelltests (CLINITEST® Rapid COVID-19 Antigen Test) für Grundschulen nicht geeignet sind.

  • Dieser Test ist nicht kindgerecht und erfordert ein Mindestmaß an Geschick
  • Das Paket besteht aus 20 Testkits mit zwei Flaschen einer Pufferlösung. Das bedeutet, dass die Pufferlösung von den Kindern in der Klasse geteilt werden muss. Es wird erwartet, dass aufgrund der Hygieneregeln keine Gegenstände von Hand zu Hand gegeben werden. Für die Verteilung eines Testpakets mit 20 Testkits an jedes Kind stehen nicht genügend Einheiten zur Verfügung.
  • Das Schulpersonal hat einen sehr eingeschränkten Handlungsspielraum im Kontext medizinischer Maßnahmen in der Schule. Es ist davon auszugehen, dass das Schulpersonal nicht aktiv in die Testdurchführung eingreifen darf. Eine Unterweisung durch medizinisches Fachpersonal ist bislang nicht erfolgt.
  • Es steht keine Schutzausrüstung für das Schulpersonal zur Verfügung. Der Hersteller empfiehlt zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, wenn andere Personen getestet werden.

Wir gehen davon aus, dass ein erheblicher Teil der Testungen unzureichend durchgeführt werden wird und die Erfolgsaussichten dieser Maßnahme beeinträchtigen. Wir wünschen uns von Ihnen und Ihrer Landesregierung, dass die Maßnahme überarbeitet wird und kindgerechte Test-Kits bereitgestellt werden.“

Die Schulpflegschaftsvorsitzenden Denis Hirsch und Roland Redies erklären weiter: „Wir halten Testungen für sinnvoll und notwendig. Die ausgelieferten Tests sind für Personen unter 15 Jahren als Selbsttest nicht geeignet. Dazu gibt es eine Auskunft vom Hersteller. Das Schulpersonal darf nicht in die Testdurchführung eingreifen. Auch ansonsten steht kein geschultes Personal vor Ort zur Verfügung. Die Kinder sind sich selbst überlassen. Eine nicht-fachgerechte Durchführung führt zu fehlerhaften Ergebnissen und kann ggf. Infektionen an Schulen fördern.“