Die Weststrecke wird mit einer Förderung in Höhe von sieben Millionen Euro bedacht. Foto: pixabay
Die Weststrecke wird mit einer Förderung in Höhe von sieben Millionen Euro bedacht. Foto: pixabay

Ratingen. Das NRW-Verkehrsministerium fördert aktuelle Planungen zur Westbahn mit sieben Millionen Euro. Darauf weist die Ratinger Stadtverwaltung hin.

„Dies ist eine wirklich gute Nachricht“, sagt Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch. „Die Förderentscheidung zeigt, dass die beteiligten Städte Düsseldorf, Duisburg und Ratingen, der Kreis Mettmann sowie der VRR goldrichtig mit ihrer gemeinsamen Entscheidung lagen, die Planungen für die Westbahn eigeninitiativ voranzutreiben.“

Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des VRR, die 2019 vorgelegt wurde, bescheinigte der Reaktivierung der Ratinger Weststrecke, dass sie baulich machbar, bezahlbar und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Doch trotz des hohen Kosten-Nutzen-Indikators war den beteiligten Partnern klar, dass sie ungewöhnliche Wege beschreiten müssen, um das Großprojekt voranzubringen. Denn die Deutsche Bahn AG, die an dieser Stelle eigentlich die Planungen übernehmen müsste, hat dafür aktuell keine Kapazitäten.

So gründeten die drei Städte, der Kreis Mettmann und der VRR einen Lenkungskreis, der die nächsten Planungsschritte anstelle der Bahn durchführt. Der Rat der Stadt Ratingen stellte dafür im Mai 2020 knapp 400.000 Euro zur Verfügung, ein Zehntel der Gesamtkosten für die ersten beiden Planungs-Leistungsphasen.

Ratinger Weststrecke erhält knapp ein Dritte des Gesamtfördertopfs

Mit diesem Schritt verbunden war die Hoffnung, dass das Land NRW das Projekt unterstützen werde. Dies ist nun geschehen. Aus einem neuen Fördertopf für „Vorratsplanung“ mit einem Gesamtvolumen von 22,5 Millionen Euro erhält die Ratinger Weststrecke fast ein Drittel und ist damit das in dieser Runde höchstgeförderte Projekt.

Hintergrund ist, dass das Land Planungen für wichtige Schienen- und Stadtbahnprojekte „auf Vorrat“ so weit voranbringen möchte, dass sie in dem Moment, in dem sich die Realisierung konkretisiert, eine Chance auf Förderung mit Bundesmitteln haben. Denn eine solche Förderung ist daran gebunden, dass eine abgeschlossene Planung vorliegt.

Dass dieser Moment bei der Westbahn noch ein wenig in der Zukunft liegt, ist allen Beteiligten klar, denn der Bau des notwendigen dritten Gleises kann erst beginnen, wenn der RRX-Ausbau auf der Hauptstrecke Düsseldorf-Duisburg abgeschlossen ist. Das soll nach 2028 der Fall sein. „Das ist noch eine Geduldsprobe, aber wenigstens soll die Zeit bis dahin sinnvoll genutzt werden“, sagt der Vorsitzende der Standortinitiative „InWest“, Thomas Frühbuss. Die Initiative setzt sich seit Jahren intensiv für das Projekt Westbahn ein. „Wir freuen uns über das wichtige Signal aus dem NRW-Verkehrsministerium, das diesem Infrastrukturprojekt den ihm gebührenden Stellenwert einräumt.“

Die Zuschüsse erleichtern nicht nur die bereits fest vereinbarten Planungsschritte, sondern ermöglichen auch die Erstellung einer so genannten Betriebsprogrammstudie für den S-Bahn-Knotenpunkt Düsseldorf-Hauptbahnhof gemeinsam mit der Ratinger Weststrecke. In einer solchen Studie wird untersucht, unter welchen betrieblichen Voraussetzungen das S-Bahn-Netz der Zukunft im Großraum Düsseldorf funktioniert.

„Die Konzeption dieses Netzes ist beim VRR bereits in Arbeit“, so die Stadtverwaltung, „und die Ratinger Weststrecke hat darin ihren festen Platz“.