Die Impfgeschwindigkeit werde weiterhin vom vorhandenen Impfstoff bestimmt, so Landrat Thomas Hendele, Präsident des Landkreistages NRW. Foto: pixabay
Die Impfgeschwindigkeit werde weiterhin vom vorhandenen Impfstoff bestimmt, so Landrat Thomas Hendele, Präsident des Landkreistages NRW. Foto: pixabay

Düsseldorf. Der Vorstand des Landkreistages NRW begrüßt zwar den Impffahrplan der Landesregierung, fordert aber eine bedarfsgerechte Zuweisung der Vakzine, um allen Impfberechtigten schnell ein Angebot machen zu können.

Die Geschwindigkeiten bei der Umsetzung der Impfaktion in den einzelnen Kommunen laufen immer weiter auseinander. Vor diesem Ungleichgewicht warnten die NRW-Landrätinnen und NRW-Landräte in der jüngsten Vorstandssitzung des Landkreistags NRW (LKT NRW) mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

„Wir verimpfen den gesamten Impfstoff, der uns zur Verfügung gestellt wird. Die Impfgeschwindigkeit wird aber weiterhin vom vorhandenen Impfstoff bestimmt“, betonte der Präsident des LKT NRW, Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann), im Gespräch mit dem Minister. In Kommunen mit einem höheren Anteil an älteren Menschen oder an Menschen aus den Risikogruppen reiche der Impfstoff derzeit nicht aus.

„Um das Ungleichgewicht durch unterschiedliche Bevölkerungsstrukturen in den Kommunen auszugleichen, brauchen wir eine bedarfsgerechte Impfstoffzuweisung“, forderte Hendele. Bisher werde der Impfstoff nach Bevölkerungszahl verteilt, ohne den speziellen Bedarf nach Priorisierungsgruppen zu beachten.

Das Land müsse kurzfristig diesen Konflikt lösen: „Der Wohnort darf nicht dazu führen, dass ein Teil der derzeit Impfberechtigten deutlich länger auf die Impfung warten muss“, sagte Hendele. „Betroffene Kommunen müssen genügend Impfstoff erhalten, um den Menschen der priorisierten Risikogruppen schnell ein Impfangebot machen zu können“, forderte Hendele zusätzliche Kontingente für Kommunen mit einem höheren Anteil an Menschen aus den Hochrisikogruppen der Priorität 2.

Zugleich begrüßten die NRW-Landrätinnen und NRW-Landräte die Zulassung weiterer Personengruppen für eine Impfung: „Alle zur Impfung bereiten Menschen müssen so schnell wie möglich ein Impfangebot erhalten können“, betonte Hendele. Dies verlange flexible Lösungen, um schnell in der Impfkampagne voranzukommen und Impfstoff und Infrastruktur effektiv einzusetzen. Dabei unterstrich Hendele die Bedeutung der Impfzentren bei der Impfaktion: „Insbesondere die Impfzentren leisten ihren Beitrag dazu, dass die Impfgerechtigkeit im Land gewahrt wird.“