Strom für E-Fahrzeuge gibt es beispielsweise an der öffentlichen Ladestation vor den Stadtwerken. Dina Sulewski, Öffentlichkeitarbeiterin des Unternehmens, und Stadtwerke-Leiter Dr. Heiko Schell. Foto: Stadtwerke

Elektromobilität soll dazu beitragen, die Belastungen der Luft und des Klimas zu verringern. Aber wie kommt der Strom ins Auto? Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten: öffentliche und private Ladestationen. Mit beiden haben auch die Stadtwerke Wülfrath zu tun.

Eine öffentliche Ladestation gibt es beispielsweise vor dem Gebäude der Stadtwerke an der Wilhelmstraße. Die Wülfrather SPD-Fraktion hat gerade den Antrag an den Rat der Stadt gestellt, die Stadtwerke sollten im gesamten Stadtgebiet auf öffentlichen Stellplätzen Ladesäulen aufstellen. Auch Stadtwerke-Chef Dr. Heiko Schell sieht im Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur eine Zukunftsaufgabe für das Unternehmen.

Zudem kümmern die Stadtwerke sich aber auch darum, dass Privatleute eine Ladestation bekommen können. „Wallbox“ heißt diese Station, die Box für die Wand. Die Wand, an der sie installiert wird, kann sich beispielsweise in einer Garage oder auch außen am Haus befinden. Wie aber erhalten Privatleute eine solche Wallbox und was kostet das?

Die Stadtwerke bieten den Wülfrathern ein Komplettpaket rund um die Installation an. Als erstes können Interessierte einen Termin vor Ort ausmachen. Die Stadtwerke bringen einen Elektro-Fachmann mit, der sich in der Garage oder auf dem Grundstück anschaut, wie die Versorgung mit Strom ist und was eventuell gemacht werden muss.

„Eine Steckdose reicht meistens nicht“, erklärt Stadtwerke-Chef Schell. In der Regel muss eine Starkstromleitung gelegt werden.

„Installations-Check“ heißt dieser Ortstermin. Den Antrag dazu kann man auf der Homepage der Stadtwerke ausfüllen. Dieser Check kostet 89 Euro, die aber entfallen, wenn der Kunde oder die Kundin anschließend den Stadtwerken den Auftrag erteilt, eine Wallbox zu installieren.

„Man muss übrigens kein E-Auto besitzen oder kaufen“, erklärt Dr. Heiko Schell. Auch Menschen, sich einfach schon mal eine Wallbox anschaffen wollen, weil das nächste Auto ein E-Fahrzeug sein soll, können das Angebot der Stadtwerke annehmen.

Die Stadtwerke helfen auch dabei, den Förderantrag für die Wallbox auszufüllen. Denn das Bundesverkehrsministerium unterstützt die Einrichtung privater Ladestationen. 900 Euro Zuschuss gibt es pro Ladepunkt. Voraussetzung: Der Strom wird nachhaltig erzeugt, entweder zum Beispiel durch eine eigene Solaranlage oder durch einen Anbieter, der die Anforderungen erfüllt. Der Stadtwerke-Partner Neander-Energie liefert beispielsweise diesen „Natur-Strom“.

Nach dem Installations-Check erstellen die Experten der Stadtwerke ein Angebot. In der Regel kosten Anschaffung und Installation einer Wallbox 2.499 Euro. Wer davon die 900 Euro Förderung abzieht, weiß, was ihn die Einrichtung einer privaten Ladestation unter dem Strich kostet.

Es kann sein, dass umfangreichere Elektro-Installationen erforderlich sind, das geht aber dann aus dem Angebot der Stadtwerke hervor. Durch das Paket stellen die Stadtwerke sicher, dass die Installation von Elektro-Fachleuten vorgenommen wird. Eine Abnahme der Einrichtung durch einen Fachmann ist ohnhin eine Voraussetzung, um den Förderzuschuss bekommen zu können.

Letztlich dauert es nach der Anfrage zwischen zwei und vier Wochen, bis der Installations-Check stattfindet. Und etwa genauso lange dauert es in der Regel auch, bis die Wallbox nach Erteilung des Auftrags angebracht wird. Aktuell können die Stadtwerke diesen Zeitraum allerdings nicht einhalten. Es braucht derzweit etwa drei Monate, weil es kaum Wallboxen auf dem Markt gibt.

Die installierte Wallbox hat eine Leistung von 11 Kilowatt, auch das ist Voraussetzung für den Zuschuss. Damit dürfte ein Ladevorgang etwa sechs bis acht Stunden dauern, je nach der Größe der Batterie des E-Autos.

An öffentlichen Ladestationen geht es etwas schneller, weil die Leistung dort in der Regel 22 Kilowatt beträgt.

Das Komplettpaket der Stadtwerke sowie die Förderung des Bundes können nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Mieter in Anspruch nehmen, die sich allerdings mit dem Eigentümer absprechen müssen.

Ob öffentlich oder privat: Wie der Strom ins Auto kommt, wird die Stadtwerke in den kommenden Jahren noch auf verschiedenen Ebenen beschäftigen. Für Privatleute, die überlegen, ob eine Wallbox für sie Sinn macht, geht es darum: „Wie oft brauche ich Ladestrom?“, sagt Heiko Schell, „das ist die Frage, die ich mir stellen muss.“