Velbert. Vor dem Parkhotel ist der Stolperstein erneuert worden, der an das Schicksal von Julius Schmidt erinnert. Die Plakette war möglicherweise mutwillig beschädigt worden.
Tobias Glittenberg vom Bergischen Geschichtsverein beschäftigt sich zur Zeit im Rahmen des Projekt „41 Leben“ mit den Stolpersteinen und den jeweiligen Biographien der Personen, an die sie erinnern sollen.
Bei seiner Recherche ist ihm der stark beschädigte Stolperstein auf der Günther-Weisenborn-Straße in der Nähe des Velberter Parkhotels aufgefallen. Mutwillig oder durch sonstige Arbeiten war die Plakette durch starke Hebeleinwirkung an zwei Stellen stark verformt worden.
Der evangelische Kirchenkreis Niederberg, der die Stolperstein-Aktion betreut und finanziert, hat sich sofort der Sache angenommen und einen neuen Stein anfertigen lassen. Dieser wurde jetzt bei einer kleinen Zeremonie eingesetzt. Dabei rezitierten einige Schüler des Projektkurs der Gesamtschule Velbert-Mitte, der sich speziell mit den Verfolgten des NS-Regimes befasst und damit auch die Arbeit von Tobias Glittenberg unterstützt, die Biographie Julius Schmidts.
Julius Schmidt wurde am 11. April 1938 verhaftet. Das Nazi-Regime verurteilte ihn nach § 175 (Homosexualität) zu einer Haftstrafe. Danach kam er in sogenannte Schutzhaft und wurde in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald festgehalten, wo er den Recherchen nach am 17. März 1942 ermordet wurde.
Mehr zur Biographie von Julius Schmidt und vielen anderen von den Nationalsozialisten verfolgten Homosexuellen findet sich auf der Homepage von Jürgen Wenke: www.stolpersteine-homosexuelle.de.
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…schont den Auslöser seiner Kamera nicht und berichtet gerne aktuell von da, wo was los ist. In seinen eindrucksvollen Fotogalerien können sich die Menschen lachend wieder finden – oder sehen, was ihnen entgangen ist. Was er mit Fotos nicht erklären kann, schreibt er einfach auf.
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