Radegund Schmidt-Sicking-Ullrich, Privatkundenbetreuerin der Sparkasse HRV in Ratingen, und Bernd Hildebrand, Kriminalhauptkommissar der Kreispolizeibehörde Mettmann, präsentieren die Umschläge, die nun bei Verdachtsfällen zum Einsatz kommen. Foto: Sparkasse HRV
Radegund Schmidt-Sicking-Ullrich, Privatkundenbetreuerin der Sparkasse HRV in Ratingen, und Bernd Hildebrand, Kriminalhauptkommissar der Kreispolizeibehörde Mettmann, präsentieren die Umschläge, die nun bei Verdachtsfällen zum Einsatz kommen. Foto: Sparkasse HRV

Velbert. Das Kommissariat für Kriminalprävention der Polizei Mettmann hat gemeinsam mit der Sparkasse HRV einen Briefumschlag gegen Telefonbetrug gestaltet. Damit sollen potentielle Opfer kriminelle Absichten leichter erkennen und entlarven können.

Auf dem sogenannten „Schutzumschlag“ des Kommissariats für Kriminalprävention, den die Sparkasse HRV ab sofort bedarfsgerecht in ihren Filialen einsetzt, sind gezielte Fragen und konkrete Handlungsanweisungen für potenzielle Opfer aufgedruckt. Die Formulierungen berücksichtigen dabei mehrere gängige Betrugsvarianten wie z. B. Enkeltrickbetrug, Gewinnversprechen am Telefon, Schockanrufe und falsche Polizeibeamte.

„Vorsicht Betrugsgefahr!“

Auf der Vorderseite stehen Fragen, die sich das mögliche Betrugsopfer selbst stellen soll. Auf der Rückseite, also dort, wo der Umschlag geöffnet wird, steht: „Vorsicht Betrugsgefahr!“ Die Fragen zielen auf typische Verhaltensmuster der Kriminellen und lauten z. B. „Haben Sie das Geld abgehoben, weil Sie angerufen worden sind?“, „Sollen Sie das Geld noch heute übergeben?“ oder „Sollen Sie das Geld an eine unbekannte Person übergeben?“ Schon wenn nur zwei dieser Fragen mit „ja“ beantwortet werden können, liegt höchstwahrscheinlich ein Betrugsversuch vor und man sollte sofort die Polizei verständigen.

Die Sparkasse und Polizei hoffen, dass durch die Fragen auf dem Umschlag in Zukunft noch mehr Betrugsversuche rechtzeitig erkannt und verhindert werden können.

„Vielte Taten könnten verhindert werden“

Die Vorgehensweise ist unterschiedlich – die Absicht dahinter ist immer dieselbe, schildert die Polizei: Kriminelle geben sich am Telefon als Polizisten, Sparkassenmitarbeitende oder Familienangehörige aus und versuchen, ihre Opfer dazu zu bringen, große Mengen Geld abzuheben und ihnen zu übergeben. Dabei gehen sie oftmals sehr professionell vor und schaffen es, ihre Opfer von einer drohenden Gefahr zu überzeugen, die gar nicht existiert: Mal ist ein angeblicher Verwandter in einer vermeintlichen Notlage, mal wird behauptet, das Geld des Opfers sei bei der Bank nicht sicher. Das Opfer soll so dazu bewegt werden, eine große Menge Geld abzuheben und z. B. einem angeblichen „Polizeibeamten“ zu übergeben.

Viele Taten könnten im Vorfeld erkannt und verhindert werden – etwa durch geschickt geführte Kundengespräche bei der Geldabhebung. So gelänge es auch Beratern der Sparkasse HRV immer wieder Betrugsversuche bei ihren Kunden erfolgreich abzuwenden.  Das gelingt jedoch leider nicht immer.