Bei der Sonderimpfaktion sind gut 200 Impfdosen übriggeblieben. Foto: Mathias Kehren
Bei der Sonderimpfaktion sind gut 200 Impfdosen übriggeblieben. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Im Nachgang der Sonderimpfaktion am letzten Mittwoch in der Jugendherberge Am Buschberg in Velbert haben unsere Redaktion zahlreiche Leserbriefe erreicht. Die Leserinnen und Leser beschäftigt besonders die Tatsache, dass nicht alle zur Verfügung stehenden Impfdosen auch verabreicht wurden.

Familie Thomas aus Velbert schreibt (gekürzt):

„Wir können leider die Enttäuschung der Beteiligten Organisatoren nicht verstehen. Hätten Sie die Impfaktion von Anfang an für alle Velberter geöffnet, wären Sie sicher alle 720 Impfdosen los geworden. Da fühlt man sich mit einer nicht zum Aufruf passenden Adresse in Velbert schon ein bisschen als Einwohner zweiter Klasse.

Hätten Sie die Velberter, die ganz spontan nach Bekanntgabe der Öffnung für alle, noch losgefahren sind und sich angestellt haben, auch dran genommen, wären Sie die 720 Impfdosen sicher auch los geworden. Die Abweisung erfolgte um 18.30 Uhr mit den Worten: für heute nichts mehr möglich, nichts mehr da, schönen Abend noch! Fazit aus unserer Sicht: schlecht organisiert und schlecht nachgezählt.“

Bernd Fausten hat zu spät von der Ausweitung der Priorisierung erfahren und wünscht sich eine bessere Kommunikation von Seiten der Stadt. Er schreibt:

„Ab ca. 19.30 Uhr wurden Impfinteressenten von dem anwesenden Polizisten aufgefordert, sich nicht mehr anzustellen, da die zur Verfügung stehenden Impfdosen aufgebraucht wären.

Meines Erachtens wäre dringend zu überlegen, ob eine Information ausschließlich über Medien wie Facebook, etc. zielführend ist, v. a. für die Altersgruppe über 45 Jahre. Ich halte mich für durchaus technik-affin, bin jedoch, wie viele andere aus dem Bekanntenkreis, nicht bei Facebook und Co.

Es gibt eine Velbert-App, über die auch Push-Benachrichtigungen gesendet werden können. Warum wird eine solche Möglichkeit nicht genutzt?

Ich finde es sehr enttäuschend, seit Tagen Ärzte durch zu telefonieren, auf der Suche nach einer Impfmöglichkeit und dann lesen zu müssen, dass Impfdosen übriggeblieben sind bei einer Aktion, von der man nur durch Zufall und leider erst zu spät erfahren hat.“

Bezugnehmend auf den Leserbrief von Bernd Fausten hat Hans-Joachim Blissenbach, Pressesprecher der Stadt Velbert, folgende Stellungnahme geschrieben (Stand Donnerstag, 10. Juni):

Die Erweiterung des Impfangebotes auf den ganzen Stadtbezirk Velbert-Mitte wurde gegen 16 Uhr von dem mobilen Impfteam des für den Gesundheitsschutz zuständigen Kreis Mettmann getroffen. Wir haben dann versucht, so viele Menschen wie möglich über unsere sozialen Medien über diese Änderung zu erreichen. Die ist uns angesichts des darauf folgenden Andrangs gelungen.

Ich bedauere es sehr, dass einige Personen gestern nicht mehr geimpft werden konnten. Die vom Impfteam duchgeführte Impfaktion sollte ursprünglich nur bis 19 Uhr gehen, wurde aufgrund des Andrangs aber bis 20.15 Uhr verlängert. Eine weitere Verlängerung war nicht möglich. Hierfür bitte ich Sie um Verständnis. Ihre Aussage, ein Polizist hätte um 19.30 Uhr den noch eintreffenden impfwilligen Menschen gegenüber geäußert, dass alle Impfdosen aufgebraucht seien, ist nicht richtig und muss ich korrigieren. Tatsächlich war es so, dass ein Kollege der Feuerwehr Velbert die ab 19.30 Uhr noch eintreffenden impfwilligen Menschen gebeten hat, sich nicht mehr anzustellen, da nur noch bis 20.15 Uhr geimpft würde und sie nicht mehr berücksichtigt werden könnten.

Die gestern nicht verbrauchten Impfdosen werden nach meinen Informationen vom Kreis Mettmann bei der in Monheim geplanten nächsten Sonderimpfaktion verimpft.

Abschließend versichere ich Ihnen, dass wir auch in Zukunft alles daran setzen, unsere Kommunikation, wie beispielsweise durch Push-Nachrichten, weiter zu optimieren. Vielen Dank für Ihren Verbesserungsvorschlag.“

Peter Brächter aus Velbert freut sich, rechtzeitig von der Ausweitung der Priorisierungsgruppe erfahren zu haben. Er schreibt:

„Liebe Redaktion, vielen Dank für das Teilen der Info zur Freigabe der Impfaktion für das
Velberter Stadtgebiet. So habe ich diese Meldung direkt von zwei Seiten innerhalb meiner Familie mitgeteilt bekommen und konnte an der Impfaktion teilnehmen.“