Die Luca-App ist nicht mit dem IRIS-Gateway kompatibel, kann im Kreis Mettmann also nicht für die digitale Kontaktnachverfolgung genutzt werden. Foto: Volkmann
Die Luca-App ist nicht mit dem IRIS-Gateway kompatibel, kann im Kreis Mettmann also nicht für die digitale Kontaktnachverfolgung genutzt werden. Foto: Volkmann

Wer ein Restaurant, eine Gaststätte oder einen Frisör aufsuchen will, braucht im Kreis Mettmann keinen Schnelltest mehr. Er muss nur noch Namen, Adresse und Rufnummer hinterlassen – zur Kontaktnachverfolgung. Das geht auch ganz einfach mit einer „App“ auf dem Handy. Im Kreis Mettmann aber nicht mit „Luca“.

Es hätte so einfach sein können: Luca runterladen, einmal die Daten eingeben, fertig. Beim Besuch einer Gaststätte muss man nur noch das Handy vor den QR-Code halten und schon ist man registriert. Aber so einfach soll es im Kreis Mettmann nicht sein. Der hat nämlich entschieden: nicht mit Luca.

Der Kreis nennt Gründe: Bei der Luca-App handele es sich um ein geschlossenes System. Auch Datenschutz- und Sicherheitsprobleme seien bekannt. Zudem würde die Verwendung den Kreis Mettmann eine fünfstellige Summe kosten. Aha!

Nun ist das auf dem freien Markt ein Problem: Offenbar hatten viele Leute die Idee, eine App zur Kontaktnachverfolgung zu entwickeln. Ich als Kunde will aber nur eine App auf meinem Handy. (Wenn überhaupt.)

Bund, Land oder Kreis wiederum haben das Problem, sich für ein System zu entscheiden – weil dann aller anderen raus sind und sauer. Kann man verstehen.

Ergebnis: Die Gaststätten (im Kreis Mettmann) können sich für eine von vielen Apps entscheiden. Sie muss nur mit dem System „IRIS connect“ kompatibel sein. Das wiederum ist die bekannteste App – Luca – wiederum nicht. Und in der Nachbarschaft? Kann das alles schon wieder ganz anders sein. Es ist zum – mit Verlaub – Verrücktwerden.

Und die Kundschaft? Wird am Ende doch wieder Zettel ausfüllen. Auch wenn es so einfach sein könnte. Aber was ist schon einfach in diesen Zeiten?