Eine Sieben-Tages-Inzidenz von 4,9 gibt es derzeit (Sonntag) im Kreis Mettmann. Foto: Volkmann
Eine Sieben-Tages-Inzidenz von 4,9 gibt es derzeit (Sonntag) im Kreis Mettmann. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. Die Corona-Inzidenz im Kreis Mettmann liegt am heutigen Sonntag bei 4,9. Der Wert sinkt seit Ende April/Anfang Mai kontinuierlich.

Insgesamt 24 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gab es laut Robert-Koch-Institut im Kreis Mettmann innerhalb einer Woche. Vor nicht allzu langer Zeit gab es einzelne Tage, an denen die Zahl der Neuinfizierten bei fast dem Zehnfachen lag.

Noch Anfang Mai verzeichnete das Landeszentrum Gesundheit Infektionsspitzen von 225 bis 245 Fällen innerhalb von 24 Stunden. Auch an der Sieben-Tages-Inzidenz lässt sich die Entspannung der Corona-Lage in den kreisangehörigen Städten ablesen: Bei 4,9 lag der Wert laut Robert-Koch-Institut am heutigen Sonntag. Der Kreis Mettmann meldete keine einzige bekannte Neuinfektion. Der Inzidenzwert liegt damit unter dem landesweiten Schnitt in Nordrhein-Westfalen (5,9) und auch unter dem bundesweiten Durchschnitt (5,7).

Bei der Anzahl der in Krankenhäusern versorgten Covid-19-Patienten bessert sich die Lage ebenfalls. Insgesamt acht Erkrankte müssen derzeit laut Kreisverwaltung in Kliniken versorgt werden, am 5. Mai lag dieser Stand bei 130.

Die Lage spiegelt sich in Lockerungen im Alltag wider, etwa bei den Öffnungsschritten oder Erleichterungen bei der Maskenpflicht. Sogar größere Veranstaltungen und Feste sollen ab Ende August wieder möglich werden – vorausgesetzt, die pandemische Situation nimmt nicht noch einmal an Fahrt auf.

Sorge bereitet diesbezüglich derzeit die Delta-Variante , deren Anteil nimmt zu. Ein Blick nach Großbritannien zeigt: Dort hat sich 1.617.2 als dominierende Variante bereits durchgesetzt.

Eine wesentliche Säule in der Pandemiebekämpfung sehen politische Vertreter und Behörden in der fortschreitenden Impfkampagne. „Wer nicht geimpft ist, wird sich früher oder später unweigerlich infizieren“, mahnte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch am Freitag auf der Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.

„Impfung oder Infektion: Das ist die Wahl für jeden Einzelnen und das ist die Wahl auch für uns als Gesellschaft.“ Spahn prophezeit: Die Delta-Variante werde auch in Deutschland über den Sommer die Oberhand gewinnen. Das sei eher eine Frage von Wochen als von Monaten. Vor diesem Hintergrund verweist Spahn auf die Erfordernis, die Infektionszahlen niedrig zu halten. „Die Ausgangslage ist gut“, meint der Bundesgesundheitsminister.

Erstimpfungen gibt es über Artpraxen, Betriebsärzte und in Nordrhein-Westfalen nun auch wieder über die Impfzentren. In letzteren sind Terminbuchungen grundsätzlich für alle offen, auch wenn die Kontingente aufgrund noch notwendiger Zweitimpfungen derzeit noch rar sind.

RKI-Chef Lothar Wieler fasst die Erkenntnisse zur Delta-Variante zusammen: „Delta ist noch ansteckender als Alpha“ und „Delta verbreitet sich noch schneller, vor allem in der ungeimpften Bevölkerung“. Man müsse damit rechnen, dass die Fallzahlen wieder steigen werden. „Es wird schwieriger, den Ballon unter Wasser zu halten“, so Wieler und meint damit, es werde schwieriger, die Infektionszahlen auf einem niedrigen Niveau zu halten.

Gleichzeitig stellt der RKI-Chef klar: „Alle Basismaßnahmen, die wir kennen, beherrschen und durchführen, die Ausbreitung von Delta natürlich auch verhindern.“ Wichtig seien daher weiterhin die „AHA+L“-Regeln, das Nutzen der Corona-Warn-App und insbesondere das Tragen eines chirurgischen Mund-Nasen-Schutzes. Zudem die Kontaktreduktion, Testangebote und das selbstverantwortliche Zuhausebleiben im Falle des Auftretens von Symptomen. Auch im Urlaub sollten derartige Vorsichtmaßnahmen eingehalten werden, rät der RKI-Chef.

„Lassen Sie uns die niedrigen Inzidenzen verteidigen“, appelliert Wieler auch im Hinblick auf den Herbst. Denn: Bleiben die Inzidenzen niedrig, wird es auch für die Varianten schwieriger, sich zu verbreiten.