Andolin Körner, 15 Jahre alt, erhält beim renommierten Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene mit seinem Spiel auf der Bassgambe den 1. Preis. Foto: Harald Hempel / Ronald Blum
Andolin Körner, 15 Jahre alt, erhält beim renommierten Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene mit seinem Spiel auf der Bassgambe den 1. Preis. Foto: Harald Hempel / Ronald Blum

Essen. Andolin Körner, Gambist der Kornblum-Familie, konnte sich im Mai dieses Jahres sehr freuen: Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erhielt er in der Kategorie „Alte Musik“ auf Bundesebene als einziger seiner Altersklasse die Höchstpunktzahl. Er hatte auf der Bassgambe teils solo, teils mit Cembalo-Begleitung spätbarocke Stücke interpretiert. 

Parallel reichte er zusammen mit seinem Bruder, dem Harfenisten Florin Körner, eine weitere Bewerbung ein, wiederum bei „Jugend musiziert“ auf Bundesebene, allerdings in einer anderen Kategorie: „Jumu open“ steht für alles Untypische und schwer Klassifizierbare. Als der Vater Ronald Blum hiervon erfuhr, wurde er schnell neugierig, denn was er mit seinen Söhnen seit Jahren in Deutschland und im Ausland als „Kornblum-Familie“ konzertant präsentiert, nennt der WDR5 „etwas ganz Besonderes“, und der Kölner Stadtanzeiger schreibt: „So ziemlich alles war an diesem Abend ungewöhnlich… absolut einmalig.“ Neben dem offenkundig ausgefallenen Instrumentarium der Musiker ist es ihr ganz eigener Stil, der weder unter Klassik noch Pop oder Mainstream jeglicher Art fällt: Sie lieben besonders das Improvisieren, und der Vater schreibt ihnen dafür die Stücke auf den Leib. 

So auch bei jumu open: Das „Dunkelstück 3“ wurde extra für „Jugend musiziert“ komponiert und beinhaltet längere Teile, in denen Florin und Andolin frei fantasieren. Michael Bender, Vorsitzender des Wettbewerbs, begrüßte besonders, dass es sich bei dem eingereichten Stück um eine Uraufführung handelt. Als er dann noch erfuhr, dass das Dunkelstück nicht nur so heißt, sondern zur Aufführung in absoluter Dunkelheit gedacht ist, war seine Begeisterung groß; er organisierte einen Saal, der sich zu diesem Zweck komplett verdunkeln lässt. Dazu kam es dann leider nicht, denn aufgrund der Pandemie mussten Florin und Andolin das Stück als Video aufnehmen— sie spielten zur Simulation der Dunkelheit mit Augenbinden— und per Stick einsenden. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Die beiden erhielten für ihre Präsentation den ersten Preis.

Mit viel Glück wird es noch in diesem Sommer einige Konzerte der Kornblum-Familie geben, allen voran bei den Darmstädter Residenzfestspielen, deren endgültiges Programm Corona-bedingt noch nicht feststeht. Aber auch in der Nähe wird es einen Auftritt geben: Wie im letzten Jahr organisiert das Werdener Ensemble ein Dämmerungs-Konzert in ihrem dafür besonders geeigneten Garten und hofft auf gutes Wetter am 07.08.2021. Der Eintritt beträgt 25,00 € mit der Möglichkeit, nach eigenem Ermessen mehr oder weniger zu geben. Sitzplätze können ab sofort telefonisch reserviert werden (0174 3960458). Weitere Infos unter www.kornblum-familie.de