NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Foto: Henning Kaiser/dpa/Archivbild

Düsseldorf (dpa/lnw). In nordrhein-westfälischen Haushalten werden 4.389 gemeldete Gifttiere gehalten – größtenteils hochgiftige Schlangen.

Insgesamt meldeten laut Mitteilung des Umweltministeriums von Dienstag im vergangenen halben Jahr 213 Halter ihre Tiere an, ganz wie es das Gifttiergesetz seit Jahresbeginn vorschreibt.

Das seit Jahresanfang gültige Gesetz lässt die Haltung von Schlangen, Skorpionen und Spinnen, deren Giftwirkung nach Bissen oder Stichen lebensbedrohlich oder erheblich gesundheitsschädlich ist, nur noch in Ausnahmefällen zu.

Alle Halter solcher Tiere mussten dies bis Ende Juni beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) anzeigen. Die Neuanschaffung solcher Tiere ist strafbar. «Wer jetzt erwischt wird und eine solche Haltung nicht gemeldet hat, der verliert alle seine Tiere», sagte ein Sprecher des Lanuv. Ende Juni war die Frist zum Anzeigen der Gifttierbestände abgelaufen.

Mit der Meldung sollten die Halter der 747 Giftspinnen, 3.331 Giftschlangen und 311 giftigen Skorpione ein erweitertes Führungszeugnis sowie einen Nachweis über eine Haftpflichtversicherung vorlegen. 13 Halter gaben an, ihre Tiere nicht weiter behalten zu wollen. Die betroffenen 78 Spinnen sowie 122 Skorpione sollten in einer Auffangeinrichtung in Rheinland-Pfalz unterkommen.

Das Gesetz soll zum einen Aufschluss über die Zahl der noch vorhandenen Gifttiere in privaten Händen in NRW geben, zum anderen dazu führen, dass die Zahl dieser Tiere in Privathaushalten langfristig sinkt.

«Die Tierhalter tragen eine große Verantwortung für eine sichere und artgerechte Verwahrung», mahnte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. In der Vergangenheit hatte es mehrere teure Such- und Bergungsaktionen in NRW gegeben.