Es wird derzeit in einigen Städten empfohlen, das Trinkwasser abzukochen. Foto: pixabay
Das Kreisgesundheitsamt hat ein Abkochgebot für Trinkwasser in Velbert, Wülfrath, Heiligenhaus und Ratingen ausgesprochen. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Wegen des Hochwassers werden Haushalte in Wülfrath, Velbert und Heiligenhaus sowie Teile von Ratingen werden aufgefordert, ihr Leitungswasser abzukochen. Das Gesundheitsamt des Kreises hat sogar ein Abkochgebot ausgesprochen. Die Wasserwerke setzen „Chlor in extrem hoher Konzentration“ ein.

„Die aktuelle außergewöhnliche Hochwassersituation hat dazu geführt, dass das von den beiden Wasserwerken in Mülheim-Styrum für die Trinkwasserversorgung aufbereitete Uferfiltrat der Ruhr von Flusswasser beeinträchtigt wird“, heißt es in aktuellen Mitteilungen verschiedener Stadtwerke und des Kreises Mettmann.

„Das führt zu einer deutlichen Trübung des Trinkwassers. Zum Versorgungsgebiet dieser beiden Wasserwerke gehören auch die Städte Wülfrath, Velbert und Heiligenhaus sowie die Ratinger Stadteile Lintorf, Breitscheid, Hösel und Eggerscheidt.

 

Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft desinfiziert das Wasser mit Ozon, UV-Licht sowie Chlor in extrem hoher Konzentration. Es ist mit gravierenden Geschmacks- und Geruchsveränderungen zu rechnen.

Zusätzlich hat das Kreisgesundheitsamt bis auf Weiteres ein Abkochgebot angeordnet.

Wer genau wissen will, ob sein Haushalt betroffen ist, kann unter www.rww.de/trinkwasseranalysen  Wohnort, Straße und Hausnummer eingeben. Wird angezeigt, dass das Trinkwasser aus den Wasserwerken Mülheim/Styrum-Ost und Mülheim/Styrum-West kommt, ist man betroffen.

Fragen und Antworten zur Chlorung gibt es unter www.rww.de/chlor , zum Abkochgebot unter www.rww.de/abkochgebot .“

Velbert

Die Stadtwerke Velbert ergänzen die Mitteilung um diesen Hinweis: „Folgende Straßenzüge in Neviges werden im Regelfall durch Trinkwasser der Wuppertaler Stadtwerke versorgt: Siebeneicker-, Bahn-, Teimberg-, Ring-, Stein-, Hohenbruch-, Schiller-, Wieland-, Lessing-, Mörike-, Goethe-, Adalbert-Stifter-, Kleiststraße. Durch Versorgungsumstellungen z.B. im Rahmen von Störungsbehebungen kann es allerdings zu einer temporären Versorgung mit Trinkwasser der RWW kommen. Daher gilt das Abkochgebot ausdrücklich auch für diesen Versorgungsbereich.“

Die Stadtwerke Velbert fügen die Mitteilung hinzu: „Die Wasserversorgung in Velbert Mitte und Velbert Neviges wurde aufgrund der Hochwasserlage auf das Wasserwerk in Mülheim-Styrum umgestellt. Grundsätzlich wird Velbert Mitte und Velbert Neviges aus dem Wasserwerk Essen-Kettwig versorgt.“

Wülfrath

Die Stadtwerke Wülfrath ergänzen weiterhin: „Die Stadtwerke Wülfrath GmbH beziehen das Trinkwasser zur Versorgung der Stadt Wülfrath von der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH aus dem Wasserwerk Essen Kettwig.

Die RWW haben die Stadtwerke Wülfrath GmbH als Weiterverteiler des Trinkwassers in Wülfrath nun darüber informiert, dass wegen der starken Regenfälle und hierdurch ausgelöste Hochwassersituation die Trinkwasserversorgung auch für die gesamte Stadt Wülfrath umgestellt werden musste. Das Trinkwasser kommt nun aus dem Wasserwerk Mülheim-Styrum und gelangt über die Pumpanlagen in Essen-Kettwig nach Wülfrath.“

Heiligenhaus

Die Stadtwerke Heiligenhaus fügen an: „Die Stadtwerke Heiligenhaus betreiben eigene Wasserwerke und versorgen Ihre Kunden mit Trinkwasser aus Ihren Tiefbrunnen. Daher haben die aktuellen Hochwasserereignisse an der Ruhr bisher keine Auswirkung auf die Trinkwasserqualität in Heiligenhaus gehabt.

Über zwei Notübernahmen beziehen die Stadtwerke Heiligenhaus jedoch im Bedarfsfall Trinkwasser vom RWW Mülheim. Dies kann bei Versorgungsengpässen, z.B. bei sehr hohen Netzabnahmen an heißen Tagen oder bei Störungen an Förderpumpen sein. Aktuell wird kein Trinkwasser vom RWW Mülheim bezogen, im Notfall kann es jedoch sein, dass über die Notübernahmen Trinkwasser vom RWW bezogen werden muss. Eine rechtszeitige Information unserer Kunden wäre dann nicht möglich.

Die RWW haben uns darüber informiert, dass die außergewöhnliche Hochwassersituation – trotz der bewährten mehrstufigen Trinkwasseraufbereitung – verursacht, dass das Uferfiltrat vom Flusswasser beeinträchtigt wird. Das führt zu einer Trübung des Trinkwassers, die kontinuierlich ansteigt. Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft desinfiziert das Wasser mit Ozon, UV-Licht sowie Chlor in hoher Konzentration, jedoch im Rahmen der Trinkwasserverordnung.

Da die Einspeisung von Trinkwasser der RWW Mülheim im Notfall jederzeit möglich sein kann, hat das Gesundheitsamt Mettmann bis auf Weiteres vorsichtshalber ein Abkochgebot auch für Heiligenhaus angeordnet. Mit gravierenden Geschmacks- und Geruchsveränderungen muss gerechnet werden.