Jan Fischer trat zum Bergmarathon an. Foto: TuS Breitscheid
Jan Fischer trat zum Bergmarathon an. Foto: TuS Breitscheid

Ratingen. „Endlich mal wieder am Start stehen“, darüber hat sich der TuS-Breitscheider Triathlet Jan Fischer gefreut. Er meisterte am Montag in Scheffau am Wilden Kaiser in Österreich einen Trail.

Die Zahlen beeindrucken: 56 Kilometer Streckenlänge, 3.800 Höhenmeter. Der Breitscheider Triathlet Jan Fischer hat sich dem Trail am Wilden Kaiser in Österreich gestellt. Unerfahren ist Fischer allerdings nicht: Er bestritt mehrfach Ironman-Rennen und startete für seinen ehemaligen Verein in Hennef in der zweiten Triathlon-Bundesliga.

Dennoch: „Laufen in den Bergen ist etwas ganz Neues für mich, für das ich erst in den letzten Monaten meine Leidenschaft entdeckt habe“, so Fischer. Nach 20 Jahren Triathlon Erfahrung und den vielen Lockdown-Monaten ohne Wettkämpfe habe er nun neue Wege gehen wollen.

Während der Vorbereitung im Frühjahr kamen dem in Kettwig wohnhaften Fischer erste Zweifel: Wie soll man im Ruhrtal für die Alpen trainieren? Schnell kam Fischer die Erkenntnis, dass „zu kurze Berge“ halt öfter gelaufen werden müssen.

Dann kam der große Tag, es wurde ernst. Von Beginn an Vollgas? Das war nicht die Strategie, die Fischer sich zurecht gelegt hat. Trotz systematischer Vorbereitung startete er am Wettkampftag defensiv aus dem hinteren Drittel des Teilnehmerfeldes, konnte dann aber recht schnell zu den vorderen Plätzen aufschließen. „Bergauf hieß es die Muskeln brennen zu lassen, bergab Vollgas geben“, so Fischer. Dabei erforderten die extrem steilen und steinigen Trails immer die volle Konzentration der Läuferinnen und Läufer.

„Das fiel mit zunehmender Strecke schwerer und insbesondere ab Ultrakilometer 43 machte sich die physische und mentale Erschöpfung auf den technisch anspruchsvollen Wanderwegen immer stärker bemerkbar. Dann kamen auch noch Schneefelder und kleinere Klettereinheiten an Stahlseilen und -leitern dazu. Ehrlich gesagt wusste ich kurz vor dem Ziel nicht, ob ich ankomme.“

Fischer hielt durch und erreicht das Ziel nach insgesamt 8 Stunden und 30 Minuten – Rang 22 von über 120 Teilnehmenden.

Bereits im Ziel war er sich trotz der Strapazen sicher, dass es nicht sein letzter Berglauf bleiben würde. Dies machte auch seine Frau Svenja Bock-Fischer möglich, die ihn nicht nur in der Vorbereitung, sondern auch während des Laufes tatkräftig unterstützte.