Das für Montag angesetzte Länderspiel fällt wegen Corona aus. Zuschauer waren schon im Vorfeld wegen des aktuellen Infektionsgeschehens ausgeschlossen worden. Foto: Mathias Kehren
Im Velberter Stadion soll am 28. August die Entscheidung fallen, wen die CDU als Kandidaten für die Landtagswahl aufstellt. Foto: Mathias Kehren

Kreis Mettmann. Marc Ratajczak will wieder Landtagsabgeordneter werden. Der indirekte Vorgänger von Martin Sträßer will auch dessen Nachfolger werden. Das Kuriose: Aus Sicht von Martin Sträßer wird gar kein Nachfolger gesucht. Denn Sträßer will sich selbst wieder um das Mandat bemühen.

Bisher war es ein ungeschriebenes Gesetz der Parteien, dass Abgeordnete wieder zur nächsten Wahl aufgestellt werden, solange sie im Amt sind und wieder antreten wollen. Dieses ungeschriebene Gesetz möchte Ratajczak jetzt umschreiben.

Nachdem er bei der Kommunalwahl den Wahlkampf der Velberter CDU gemanagt hat, macht Marc Ratajczak jetzt Wahlkampf in eigener Sache. Die Niederlage 2012 gegen SPD-Mann Volker Münchow führt er auf den Gesamttrend damals zurück. Und jetzt ist er wieder „heißer als Frittenfett“, sich in die Landespolitik zu stürzen.

Seine Aussage, es handele sich nicht um eine Kandidatur gegen Martin Sträßer, sondern nur um eine „personelle Alternative“, ist natürlich Unsinn. Marc Ratajczak will zurück in die „große Politik“. Und das ist auch legitim und demokratisch. Das ist ja auch ein toller Job, Landtagsabgeordneter. Ob man das unter „Parteifreunden“ allerdings so macht, ist dabei eine ganz andere Frage.

Zwischen den Zeilen wird klar: Es geht auch um eine Abstimmung über die Corona-Politik. Wer steht mehr für die Linie des Landes, wer will mehr die Unzufriedenen einsammeln? Und wer macht mehr Politik „auf der Straße“, wer mehr im Hintergrund. Aber in erster Linie geht es wohl um persönliche Ambitionen.

Wie sich die Zeiten doch geändert haben: Es war lange Zeit mal ziemlich egal, wen die CDU als Kandidaten aufstellte. Weil der Wahlkreis „eine Bank“ für die SPD war. Aber wer weiß schon, wie die politische Großwetterlage im Mai 2022 sein wird?