Projektbetreuerinnen der EDB-Gesundheitsmaßnahme „Gema ü25“: Psychologin Jasmin Schmitt und Saskia Klümann, Teamleitung Velbert der Sozialbetreuung. Foto: EDB
Projektbetreuerinnen der EDB-Gesundheitsmaßnahme „Gema ü25“: Psychologin Jasmin Schmitt und Saskia Klümann, Teamleitung Velbert der Sozialbetreuung. Foto: EDB

Wülfrath/Velbert. Seit Oktober unterstützt die EDB-Bildungsgesellschaft in Velbert Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, um ihnen Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsmarkt aufzuzeigen.

Angeboten wird eine spezielle Gesundheitsmaßnahme. Eine von Beginn an hohe Nachfrage und volle Wartelisten belegten den Bedarf und die Relevanz dieses Lehrgangs, freut man sich bei der EDB. Insbesondere die Corona-Pandemie habe aufgezeigt, welche Auswirkungen Krisensituationen auf die Psyche und Stabilität von Menschen haben können.

Zukunfts- und Versagensängste, Unsicherheiten und Spannungen können nicht immer alleine überwunden werden. Wege aus der Orientierungslosigkeit können nicht immer alleine gefunden und gemeistert werden. Es bedarf einer professionellen Unterstützung, die von Wertschätzung, Zuspruch, Empathie und Unvoreingenommenheit geprägt ist.

Die projektverantwortliche Leiterin der EDB-Maßnahme Saskia Klümann betont: „Unser Lehrgang ist eine professionelle und ganzheitlich ansetzende Form der individuellen Beratung und Unterstützung. Wir helfen Menschen, die ihre persönlichen Fähig- und Fertigkeiten optimieren, neue berufliche Möglichkeiten für sich entdecken und ihre Chancen auf einen passenden, ausführbaren und erfüllenden Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erhöhen wollen.“

Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen stehen in der Suche nach Arbeit vor besonderen Herausforderungen. „In der Regel besteht ein Ungleichgewicht zwischen individuellen Voraussetzungen bzw. persönlicher Leistungsfähigkeit und den Anforderungen der Arbeitswelt“, hieß es. Darüber hinaus könnten Erschöpfung, Überforderung, geringes Selbstbewusstsein sowie unausgereifte Problemlöse- und Organisationskompetenzen die Betroffenen häufig an scheinbar unüberwindbare, persönliche Grenzen führen.

Ärztliche Unterstützung aus dem Helios-Klinikum

Wo liegen meine Stärken? Was ist für mich möglich? Wie komme ich an mein Ziel? – Zentrale Fragen, die in der Gesundheitsmaßnahme der EDB beantwortet werden sollen.

Ergänzt durch fachärztliche Unterstützung des Helios-Klinikum Niederberg geschieht dies auf sozialpädagogischer, psychologischer, fachpraktischer und ergotherapeutischer Ebene. Dafür hat Bildungsgesellschaft in der Gema-Maßnahme ein multiprofessionelles Team aus Sozialpädagogen, Psychologen, Praxisanleitern und Ergotherapeuten aufgestellt.

Dr. Balaban (Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Sektionsleitung der Institutionsambulanz Helios Klinikum Niederberg) ist in die Maßnahme eingebunden. Er steht im regelmäßigen Austausch beratend zur Seite und bietet Teilnehmenden der Maßnahme psychotherapeutische Einzelsprech-stunden an. Mit dem Einsatz des Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie entsteht eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Hinblick auf verschiedene Problembelastungen. Diese erstrecken sich meist über weite Lebensbereiche und können familiäre Belastungen, sozialintegrative Anpassungsschwierigkeiten, psychische Labilität, vermutete und/oder diagnostizierte psychische Problemlagen, Substanzmissbrauch und Sucht umfassen.

Gemeinsam solle es gelingen, Hemmnisse und Grenzen von Teilnehmenden zu bewältigen, damit sie „Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln und ihre Perspektiven sowie Ressourcen nutzbar machen“ könnten.

Für ALG2-Empfänger und Personen, welche die Voraussetzung zur finanziellen Förderung erfüllen, ist eine Kostenübernahme durch das Jobcenter ME-aktiv möglich. Die Entscheidung zur Teilnahme erfolgt über das Fallmanagement und die Arbeitsvermittlung des Jobcenter ME-aktiv in Absprache mit den Teilnehmenden.