Apotheker Arndt Backhaus mit einer Bilderkollage vom Hochwasser, das sein Geschäft Mitte Juli schwer getroffen hat. Jetzt sind er und seine Frau Ivonne froh, die Apotheke wieder öffnen zu können. Foto: Mathias Kehren
Apotheker Arndt Backhaus mit einer Bilderkollage vom Hochwasser, das sein Geschäft Mitte Juli schwer getroffen hat. Jetzt sind er und seine Frau Ivonne froh, die Apotheke wieder öffnen zu können. Foto: Mathias Kehren

Velbert. In den vom Hochwasser in der Langenberger Altstadt besonders betroffenen Gebieten kehrt langsam wieder Leben in die Geschäfte zurück. In der Hellerstraße haben das Grillstübchen Martin mit einem Imbisswagen und die Adler Apotheke den Betrieb wieder aufgenommen.

Sechs Wochen nach dem Hochwasser hat die Adler-Apotheke in Langenberg wieder geöffnet. Im Wesentlichen könnten die Kunden hier alle Medikamente und Rezepturen wieder wie vor dem Hochwasser bekommen, berichtet Apotheker Arndt Backhaus. Und dass, obwohl der Apothekenbetrieb im Hintergrund noch im Notbetrieb laufe.

Das sah Mitte Juli noch ganz anders: Die drei Keller der Apotheke waren vollständig geflutet, im Verkaufsraum stand der Deilbach rund 20 Zentimeter hoch. Die Flut zerstörte die Heizung, die Elektrik und die EDV-Anlagen. Auch alle Arzneivorräte wurden unbrauchbar. Lediglich das Labor wurde von den Wassermassen verschohnt, so der Apotheker.

„Das Wasser kam rasend schnell. Es ist aber auch recht schnell wieder abgeflossen“, erinnert sich Backhaus. Dennoch haben die wenigen Stunden ausgereicht, um die Wände komplett zu durchfeuchten. „Im Keller sieht es aus, wie in einem Käse“, meint Apotheker Backhaus. Teilweise habe Putz und Verkleidung entfernt werden müssen, damit die Wände jetzt trocknen können. Das dauere sicher noch ein paar Wochen, erst danach könne die Instandsetzung fortgesetzt werden.

Von den Arbeiten im Hintergund merken die Kunden im Verkaufsraum aber wenig. Hier werden Medikamente gegen Rezept abgeholt. Lediglich der sichtbare Estrich am Boden erinnert hier noch an die Flut. In drei Wochen soll der neue Teppich kommen.

Direkt neben der Apotheke steht eine Holzhütte, die an Weihnachtsmarkt erinnert. „Hier macht bald das „Milchkännchen“ einen Verkaufsstand auf“, weiß Ivonne Backhaus zu berichten.

Da ist Susanne Martin mit ihrem Grillstübchen am Einagng der Hellerstraße schon einen Schritt weiter: Bereits seit Anfang August läuft hier wieder der (eingeschränkte) Verkauf. „Unser Glück ist, dass wir hier so gut angenommen werden“, lacht Susanne Martin und wendet dabei Bratwurst und Frikadellen, die auf der heißen Platte im Imbisswagen brutscheln.

Vor ihrem Wagen, der direkt vor am Grillstübchen steht, warten schon etliche Kundinnen und Kunden auf ihr Essen. „Ich bin hier auf jeden Fall vermisst worden“, meint Martin. Als sie die Klappe vom Imbisswagen zum ersten Mal hochgemacht habe, sei der Verkauf gleich gut gestartet. Die Nachfrage sei so gut, dass sie jetzt zusätzlich samstags auf habe.

Wann denn der Verkauf in ihrem Laden starte, will jemand am Ort wissen. „Wenn’s fertig ist“, scherzt Martin, die ihren Humor offensichtlich nicht verloren hat. „Im Ernst? Nicht vor Weihnachten“, ergänzt sie dann noch.

Das Grillstübchen Martin ist wegen der Flutschäden in einen Wagen umgezogen offensichtlich gerne. Foto: Mathias Kehren
Das Grillstübchen Martin (im Hintergrund) ist wegen der Flutschäden in einen Wagen umgezogen. Hier läuft der Verkauf offensichtlich gut. Foto: Mathias Kehren