Aufnahmen aus dem A46-Tunnel halfen der Polizei bei ihren Ermittlungen. Foto: Polizei
Aufnahmen aus dem A46-Tunnel halfen der Polizei bei ihren Ermittlungen. Foto: Polizei

Düsseldorf. Nach einem illegalen Rennen auf der A46 und Selfie-Videos bei 300 Stundenkilometern haben Ermittler Durchsuchungen in Solingen, Wesseling, Krefeld, Siegburg und Köln durchgeführt. Beschlagnahmt wurden zwei Sportwagen und Datenträger.

Ein selbst gefilmtes Kraftfahrzeugrennen im Düsseldorfer Uni-Tunnel auf der A46 im März habe die Protagonisten gestern eingeholt, teilen die Polizei und die zuständige Staatsanwaltschaft mit.

Ermittler vollstreckten am Dienstagmorgen Durchsuchungsbeschlüsse wegen der Teilnahme an und der Durchführung von verbotenen Kraftfahrzeugrennen: „Dabei wurden zwei Sportwagen und mehrere Datenträger beschlagnahmt“, so die Polizei. Ein Zeuge hatte das Verfahren angestoßen. Bei der Staatsanwaltschaft ist dieses anhängig gegen drei Hauptbeschuldigte und zwei mögliche Unterstützer.

Aufnahme aus einem der Autos: 305 km/h. Foto: Polizei
Aufnahme aus einem der Autos: 305 km/h. Foto: Polizei

Der 32-jährige Zeuge war in einer Nacht Mitte März auf der A46 in Richtung Düsseldorf unterwegs. „Zwischen der Anschlussstelle Haan-Ost und Düsseldorf-Bilk formierten sich nach seinen Angaben plötzlich ein Audi R8, ein Mercedes AMG und ein BMW M3 nebeneinander auf allen Fahrstreifen zu einem Beschleunigungsrennen“.

Die Fahrzeugführer hätten einander sowie andere Wagen „mit gefährlichen und rücksichtslosen Manövern“ überholt. Von den Kameras der Tunnelleitzentrale wurden Teile des Geschehens festgehalten; der Zeuge habe zudem „gute Hinweise“ gegeben. Das Verkehrskommissariat nahm die Ermittlungen auf. Dabei verdichteten sich die Hinweise auf eine bestimmte Personengruppe. „Eine Auswertung sozialer Medien erhärtete nicht nur in diesem Fall den Tatverdacht gegen einen 22 und zwei 23 Jahre alte Männer und zwei mögliche Unterstützer“, so die Polizei. In einem Video habe sich einer der Fahrer mit 300 km/h am Steuer selbst gefilmt.

Um Beweismittel aufzufinden und die Fahrzeuge zu beschlagnahmen, erwirkte die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse an den Wohnadressen der Beschuldigten. Die Düsseldorfer Ermittler stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, beschlagnahmten den Audi R8 und den Mercedes AMG. Der BMW war in der Zwischenzeit von einem der Beschuldigten veräußert worden. Ebenfalls wurde den drei Hauptbeschuldigten vorläufig die Fahrerlaubnis entzogen. Die Ermittlungen dauern an.