Sind zu dritt am Donnerstag von Wülfrath nach München gestartet, wo am Samstag die Rallye „The European 5000“ beginnt: Jens Mühlenbeck, Pascal Rößler und der Audi 80 B2 mit Baujahr 1983. Foto: Kling

Wülfrath. An diesem Samstag starten Pascal Rößler (31) und Jens Mühlenbeck (32) aus Wülfrath von München aus zur Oldtimer-Rallye „The European 5000“. Sie führt über 5.000 Kilometer durch zehn Länder in 13 Tagen zum Ziel nach Brüssel.

Für die beiden Wülfrather ist es die erste Rallye, die sie fahren. Für das Auto auch. Die Fahrzeuge, die bei „The European“ starten dürfen, müssen mindestens 20 Jahre alt sein. Das schafft der Audi 80 mit seinem Baujahr 1983 locker. Mühlenbeck und Rößler haben ihn vor einigen Monaten für das Projekt eigens für 1.900 Euro erstanden.

Rund 1.000 Euro mussten sie auch noch in die Generalüberholung des Wagens stecken, der inzwischen 153.000 Kilometer auf dem Tacho hat. Und wenn die beiden Neu-Rallye-Fahrer den Wagen starten, dann riecht es auch, wie Autos in den achtziger Jahren gerochen haben.

Aber Jens Mühlenbeck und Pascal Rößler sind zuversichtlich, dass ihr Gefährt sie auch über die 5.000 Rallye-Kilometer bringt. „Er hat schließlich auch die letzten 37 Jahre überstanden“, sagt Jens Mühlenbeck. Wobei der erste Teil der Rallye der schwierige sein wird, wenn es über die Alpen geht. „Kälte mag er nicht“, berichtet Pascal Rößler. Und es dürfte auch steil die Berge hoch gehen, denn Autobahnen sind im Streckennetz nicht vorgesehen.

Neben verschiedenen anderen Vorbereitungen haben die beiden sich auch ein ADAC-Kartenset Europa zugelegt. Navigationsgeräte dürfen nämlich bei der Tour nicht benutzt werden, auch wenn sich das eher nicht kontrollieren lässt, da ja die meisten ein Handy dabei haben werden.

Von Bekannten hatte Jens Mühlenbeck von der Rallye erfahren. Veranstalter SAC mit Sitz in Hamburg bietet die European 5000 inzwischen zum achten Mal an und hat eine Reihe von weiteren Rallyes im Programm. Seitdem hat die beiden der Gedanke, einmal selbst eine solche Rallye zu fahren, nicht mehr losgelassen.

Eineinhalb Jahre haben die Vorbereitungen gedauert. Autotechniker Christian Krohm hat geholfen, den Wagen fit zu machen für die anstehenden Aufgaben, die Firma Dauer & Kalb hat neue Reifen spendiert.

Die Felge auf dem Dachgepäckträger ist allerdings kein Ersatzteil, sondern Teil des Grills, mit dem Koch Mühlenbeck sich und seinen Partner an den 13 Rallye-Tagen versorgen will. Gegart werden könne übrigens auch mit der Hitze des Motors, erzählt Mühlenbeck, und es klingt wirklich wie ein Abenteuer, das die beiden da vor sich haben.

Ein Zelt befindet sich im Kofferraum, denn das Budget für die Reise sieht keine Hotel-Übernachtungen vor. Und als wäre das alles noch nicht Herausforderung genug: Zwischendurch hat das Team noch ein paar Aufgaben zu erledigen. Es ist halt so etwas wie eine Schnitzeljagd für Erwachsene, wie Pascal Rößler es erklärt.

Das Team fährt für den Alpakahof in Wuppertal, für das schon Spenden von 500 Euro zusammengekommen sind. Alle Starter müssen einen guten Zweck angeben, für den sie unterwegs sind. 1.000 Euro Startgeld kommen noch einmal hinzu.

Auf Instagram können Familien und Freunde sowie alle anderen Interessierten verfolgen, wie es den beiden Wülfrathern auf ihrer Reise über 5.000 Kilometer durch Europa ergeht, ob ihr Audi von 1983 die Berge schafft und ob am Abend Fisch auf der Grill-Felge zubereitet wird.