Neanderthaler und Mammutbaby - sie sind die „Stars“ der neuen Ausstellung. Foto: Museum
Neanderthaler und Mammutbaby - sie sind die „Stars“ der neuen Ausstellung. Foto: Museum

Mettmann. Zum 25. Jubiläum des Neanderthal-Museums wurden Teile der Dauerausstellung überarbeitet. Ab Samstag, 9. Oktober, ist sie für Besucher zu sehen.

Der Protagonist und Sympathieträger des Museums erstrahlt wie ein Star auf einem Podest im Scheinwerferlicht. Besonders ist seine dunkle Hautfarbe. „Noch nie wurde eine Neanderthalerfigur mit einem dunklen Hautton rekonstruiert“, berichtet das Museumsteam. Die aktuelle Forschung belege jedoch, dass auch bei Neandertalern eine große Varianz an Hautpigmentierungen vorhanden war. Die niederländischen Künstler Adrie und Alfons Kennis haben auf dieser wissenschaftlichen Grundlage eine neue Rekonstruktion von „Mr. N“ angefertigt.

Die Begegnungen unserer eiszeitlichen Vorfahren und Verwandten und ihre Vermischung stehen weiterhin im Fokus der Ausstellung. Der smarte Neanderthaler „Mr. 4%“ lehnt in neuem Outfit an der Brüstung und erzählt von diesen Begegnungen. Er lädt die Besucher ein, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir uns heute begegnen, wie wir Fremdheit oder Vertrautheit gegenüber anderen Menschen wahrnehmen. Eine Neuinszenierung im Tunnel schafft Raum für Begegnungen zwischen Museumsbesuchern.

Klimawandel in der Eiszeit und heute

In einem neuen Bereich der Ausstellung dreht sich alles um das Thema Klima. Mit Exponaten wird vermittelt, wie das Klima der Vergangenheit rekonstruierbar ist, welche Auswirkungen Klimaschwankungen auf Bevölkerungsgruppen hatten und wie sich der Klimawandel in der Eiszeit vom heutigen unterscheidet.

Dazu hat die Hamburger Künstlerin, Uta Röttgers, auf einem neun Meter langen Wandbild die Veränderungen von Flora und Fauna im Wechsel von Kalt- und Warmzeiten illustriert. Vor dieser „Klimawand“ finden sich tastbare Exponate von Tieren und Pflanzen, die typisch für die damalige Zeit sind.

Flauschiges Mammutbaby

Die lebensechte Rekonstruktion eines Mammutbabys soll vor allem für die jüngsten Gäste ein neuer Liebling mit großer Anziehungskraft werden. Das flauschige Wollhaarmammut ist von der niederländischen Firma Manimalworks mit fachlicher Beratung durch den bekannten Mammutexperten Dick Mol für das Neanderthal Museum angefertigt worden.
Ein besonderer Blickfang wird daneben ein gläsernes Herbarium sein, das die Vielfalt der nacheiszeitlichen Pflanzenwelt zeigt.

Pünktlich zum Jubiläum kehrt das Neanderthalermädchen „Kina“ von seinem Ausflug ins Moesgaard Museum aus Aarhus zurück, wo sie im Rahmen einer Neanderthaler-Ausstellung zu sehen war. Nun nimmt sie die Gäste im Neanderthal Museum wieder verschmitzt lächelnd in Empfang.

Die Neugestaltung der Ausstellung wurde finanziell unterstützt von der NRW-Stiftung, dem Landschaftsverband Rheinland, der Stiftung Habris und der Neanderthaler-Gesellschaft.