Erkältungen sind wieder auf dem Vormarsch. Nach dem Corona-Jahr mit maximaler Hygienevorsicht womöglich mehr denn je. Symbolfoto: Helios
Erkältungen sind wieder auf dem Vormarsch. Nach dem Corona-Jahr mit maximaler Hygienevorsicht womöglich mehr denn je. Foto: Helios

Velbert. Die Gesundheitsexperten vom Helios-Klinikum Niederberg empfehlen eine Grippeschutzimpfung. Gerade die erhöhten Hygienemaßnahmen wegen Corona im letzten Jahr könnten jetzt zum verstärkten Auftreten der bekannten Influenza führen. Insbesondere Risikogruppen sollten eine Grippeimpfung deshalb in Betracht ziehen.

Im Herbst sind die typischen Erkältungskrankheiten auf dem Vormarsch: Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und bisweilen auch Fieber gehören zu den typischen Erkältungssymptomen. Im vergangenen Jahr blieben wir von der jährlichen Grippewelle weitgehend verschont. Konsequentes Maske tragen und das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln, haben uns nicht nur vor dem Corona-Virus geschützt, auch Erkältungs- und echte Grippeviren hatten keine Chance.

Doch gerade dieser Umstand könnte bewirken, dass uns in diesem Jahr die Grippewelle besonders heftig trifft. „Bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus, haben sich in der vergangenen Grippesaison auch weniger Menschen mit Erkältungskrankheiten und dem Influenzavirus angesteckt. Das wiederum bedeutet allerdings, dass das Immunsystem weniger gefordert wurde und der Immunschutz weniger gut ist. Wir empfehlen gerade Menschen ab 60 Jahren, sich in diesem Jahr erst recht gegen die Grippe impfen zu lassen,“ rät Dr. Claudia Haltern, Chefärztin der Klinik für Krankenhaushygiene am Helios-Klinikum Niederberg.

Wann ist eine Grippeschutzimpfung sinnvoll?

Laut Helios ist die Grippe (Influenza) eine Virusinfektion, die insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen, für ältere Menschen und für Schwangere gefährlich werden kann.

Präzisiert werden die Risikogruppen wie folgt: „In höherem Alter verläuft eine Grippe in der Regel schwerer als bei jüngeren Menschen, daher gilt für Menschen über 60 eine Impfempfehlung. Ebenfalls ist mit einem schwereren Verlauf zu rechnen, wenn der Körper durch Vorerkrankungen der Lunge (wie z.B. Asthma oder COPD), des Herz-Kreislaufsystems oder Diabetes mellitus belastet ist. Auch für diese Patienten gilt eine klare Impfempfehlung.

Leider kann es auch bei Schwangeren zu einem schweren Verlauf bei einer Influenzainfektion kommen. Dann ist nicht nur die Patientin selbst, sondern auch ihr ungeborenes Kind gefährdet. Daher sollten sich Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei besonderer gesundheitlicher Gefährdung auch schon im 1. Schwangerschaftsdrittel, gegen Grippe impfen lassen.

Für medizinisches Personal oder Mitarbeiter in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr wird ebenfalls die Grippeimpfung empfohlen, denn sie sind einerseits durch den engen Kontakt mit vielen Menschen selbst gefährdet, eine Grippe zu bekommen, können aber auch andere anstecken. Besonders bei medizinischem Personal kann dies dann gefährdete Patienten treffen, deren Immunsystem durch die Krankheit geschwächt ist. Daher dient die Impfung bei medizinischem Personal nicht nur dem Eigen- sondern auch dem Fremdschutz.“

Wirkstoff: Was wird gespritzt?

Zum Einsatz kommt laut Helios ein Vierfach-Impfstoff gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), der in Deutschland bereits in der vierten Impfsaison verwendet wird. Dieser enthalte abgetötete Bestandteile von allen vier aktuellen Influenzavirustypen, die eine Grippewelle verursachen könnten.

Im Allgemeinen werde die Grippeschutzimpfung gut vertragen, heißt es von Helios. Allerdings seien leichte Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle relativ häufig. Auch ein bis zwei Tage anhaltende Erkältungssymptome könnten vorkommen.