Eine S-Bahn fährt in einen Bahnhof ein. Foto: Volkmann
Eine S-Bahn fährt in einen Bahnhof ein. Foto: Volkmann

Gelsenkirchen. Der VRR möchte mit der Entwicklung von Tarifmodellen die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs flexibler machen: Grünes Licht hatte der Verwaltungsrat nun für das Flex-Ticket für Einzelkunden gegeben, das im Laufe des kommenden Jahres eingeführt werden soll.

Nicht erst seit der Corona-Pandemie, die neue Arbeitsmodelle mit Auswirkungen auf die Arbeitsplatzmobilität etablierte, sondern schon seit einiger Zeit beobachte der VRR ein „verändertes Konsumentenverhalten mit dem Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer, Tickets variabler einsetzen zu können“.

Auf diese Marktentwicklung reagiert der VRR nun mit einem flexiblen Ticket-Modell. Der Verwaltungsrat des VRR hatte bereits grünes Licht gegeben. Die Tickets sollen nun im Laufe des kommenden Jahres eingeführt werden.

„Auch, wenn sich in vielen Fällen die Abonnements nach wie vor lohnen, haben wir vorausschauend an Tarifen gearbeitet, die neue Arbeitsmodelle stärker berücksichtigen“, sagt VRR-Vorstand José Luis Castrillo. „Mit dem FlexTicket-Modell für Einzelkundinnen und Einzelkunden kommen wir dem Wunsch der Fahrgäste nach, neben dem Bartarif und den Abonnements einen weiteren, flexiblen Tarif für regelmäßigere Nutzer anzubieten“, so Castrillo.
Mit der flexiblen Wahlmöglichkeit erweitert der VRR sein Flex-Ticket-Angebot nun auch für Einzelkunden. Bisher erprobt der Verbund das Modell gemeinsam mit der Rheinbahn aus Düsseldorf zunächst mit Firmenkunden. Mit einer differenzierten Tarifstrategie des VRR soll es gelingen, den ÖPNV „in vielen Fällen auch zur wirtschaftlich günstigeren Alternative zum eigenen Auto zu machen“.
Flex-Ticket besteht aus zwei flexiblen Tarif-Modellen: „Flex25“ und „Flex35“. Beide gewähren in Kombination mit einem festen Grundbetrag ermäßigte Preise auf Einzel-Tickets jeder Preisstufe und Fahrrad-Tickets – im höherpreisigen Modell ist die Fahrradmitnahme direkt enthalten. Die Fahrradmitnahme ist darin dann enthalten.
Das Flex-Ticket wird ausschließlich digital über die Apps verfügbar sein und ist 30 Tage gültig. Es kann monatlich ohne Einhaltung einer Frist gekündigt werden.

Flex-Ticket für Firmenkunden in der Testphase

Bereits seit Anfang Juni testet der VRR zunächst gemeinsam mit der Rheinbahn aus Düsseldorf mit „FlexTicket“ ein Tarifmodell, das Firmenkunden für eine begrenzte Zeit offeriert wird.

Bei dieser Alternative für Beschäftigte, für die sich möglicherweise ein klassisches Abo nicht mehr lohnt, zahlen Nutzereinen Grundbetrag von 20 Euro und erhalten dafür über einen Zeitraum von 30 Kalendertagen einen vergünstigten Preis für bis zu zwölf 24-Stunden-Tickets.

Der Grundbetrag bleibt in allen Preisstufen gleich und wird vom Arbeitgeber eingezogen. Er kann entweder vom Mitarbeitenden selbst oder in Form eines Zuschusses durch den Arbeitgeber gezahlt werden. Das Flex-Ticket-Großkundenmodell ist als Pilotprojekt für zwei Jahre ausgelegt und ist auch in anderen Städten möglich.