Lilli (9) unterstützt beim Pflanzen einer kleinen Küstentanne. Foto: Volkmann
Lilli (9) unterstützt beim Pflanzen einer kleinen Küstentanne. Foto: Volkmann

Velbert. Am Freitag haben Schüler der Nevigeser KGS Sonnenschule die ersten von insgesamt 1.300 Bäumen an das an das Schloss Hardenberg grenzende Waldgebiet gepflanzt. Die Stadtwerke hatten die Aktion anlässlich des Jubiläums zum 130-jährigen Bestehen initiiert.

Während auf der Klimakonferenz in Glasgow noch diskutiert wird, hat man in Velbert bereits angepackt. Man gibt der Erde einen Teil dessen zurück, was sie dringend benötigt: Natur. 1.300 neue Bäume werden daher anlässlich des Stadtwerke-Jubiläums gepflanzt, um die Velberter Waldflächen aufzuforsten. Die ersten 100 haben Schülerinnen und Schüler der KGS Sonnenschule gepflanzt. Die Viertklässler waren mit Eifer bei der Sache – nach rund einer halben Stunde steckten die Setzlinge bereits in der Erde. Eine Lehrstunde mit Oberforstrat Peter Tunecke von den Technischen Betrieben gab es als Bonbon: Er verriet dem Nachwuchs Wissenswertes über das Wurzelwerk der Setzlinge, über den Pflanz- und Wachstumsprozess und die besonderen Eigenschaften der Bäume.

Die Küstentannen seien pflegeleicht und windstabil, wüchsen schnell und entwickelten daher eine gute CO2-Bilanz. Zudem sei die Baumart resilienter gegenüber dem Klimawandel. Rund einen Meter pro Jahr schafften die Tannen, verrät Tunecke. Bis sie so hoch gewachsen sind wie die umstehenden Bäume, werden mehr als 20 Jahre vergehen. Dann allerdings bilden die neuen Bäume eine „grüne Insel“ inmitten des großflächigen Laubwaldes. „87 Prozent der Bäume sind Laubbäume“, erklärt der Oberforstrat.

Bei den Schülerinnen und Schülern kam die Aktion gut an: Der neunjährige Noah sieht die Küstentannen an einem „perfekten Platz“, Jana (10) und Sofia (9) verrieten, dass ihnen das Pflanzen „ganz viel Spaß“ mache. Klimawandel, Erderwärmung, Extremwetterlagen – für die Viertklässler sind das noch keine Themen, auch wenn die Natur in ihrem Schulalltag immer wieder eine Rolle spielt. Im nächsten Jahr wird sich das ändern: „Wir kommen in die fünfte Klasse“, freut sich Sofia. Auf dem Stundenplan steht dann unter anderem Biologie und damit Baumkunde samt Fotosynthese und Kohlendioxidverarbeitung.

Auch die Schulleiterin der KGS Sonnenschule, Ilka Powilleit, empfindet die Aktion als gelungen: „Wir können hier Theorie und Praxis miteinander verbinden“, erklärt sie. Die Schüler seien mit Herzblut dabei. An der katholischen Grundschule spiele das Bewusstsein für die Natur eine große Rolle. „Es geht auch um Verantwortung und das Wissen darüber, dass der Klimawandel gefährdet“. Über die Anfrage der Stadtwerke an die Nevigeser Grundschule habe man sich gefreut. Es ist nicht die erste Kooperation rund um Klimaschutzgedanken: Vor fünf Jahren hätten die Stadtwerke die Sonnenschule mit Solarmodulen ausgestattet, um den Strombedarf zu decken, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Gesa Weppelmann.

Für die Stadtwerke stehen die neuen Bäume symbolisch für Leben, Wachstum und Verwurzelung, außerdem seien sie „äußerst wichtig für das Klima und die Umwelt“. Sie spendeten Schatten, lieferten Energie, produzierten Sauerstoff und böten Tieren einen Lebensraum. Das weiß auch Sofia: „Der Wald bietet Insekten Schutz“, so die Neunjährige.

„Wir wollen Verantwortung übernehmen“, meint Stefan Freitag, Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, unter Verweis auf den Nachhaltigkeitsansatz des Unternehmens. E-Mobilität, Ökostrom, Photovoltaik, Energiesparen – das Portfolio der Stadtwerke ist längst auch auf Klimaschutz ausgerichtet. Und es soll mehr kommen, bereits im nächsten Jahr, verrät Unternehmenssprecherin Weppelmann. Worum es sich dabei genau handelt? Das werde noch nicht verraten.

Den Lohn für ihren Umwelteinsatz erhielten die Schüler ganz am Schluss: Insektenhotels und Schmetterlingsaufzucht-Stationen für das Schulgelände – und Schokoladentafeln als Stärkung.

Informationen auch unter www.stadtwerke-velbert.de.