Das Wülfrather Rathaus erstrahlt als Symbol gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Orange. Illustration: Stadt Wülfrath
Das Wülfrather Rathaus erstrahlt als Symbol gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Orange. Illustration: Stadt Wülfrath

Wülfrath. „Mit Aktionen positioniert sich Wülfrath deutlich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, informiert die Stadtverwaltung. Geben wird es unter anderem wieder Hinweise auf Brötchentüten.

„Wülfrath sagt Nein! zu Gewalt an Frauen“, heißt es aus dem Rathaus. „Unabhängig von Herkunft, Alter, Bildung und Religion erfahren Frauen in ihrem Alltag Gewalt“. Jede dritte Frau in Deutschland sei mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau werde mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen seien Frauen aller sozialen Schichten.

„Um auf die Situation von betroffenen Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen und zu informieren, wo es Hilfe gibt, veranstalten die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann auch in diesem Jahr die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“, informiert Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano.

Rund um den Internationalen Aktionstag am 25. November gehen im Kreis Mettmann in den Bäckereien, Tankstellen, Reformhäusern und Tafeln Lebensmittel in pinken Tüten über den Tresen mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. Der Aufruf auf den Tüten ist mehr-sprachig übersetzt und mit Notrufnummern und einem QR-Code bedruckt. In Wülfrath werden 2.000 Tüten verteilt.

„Mit der Aktion bringen wir das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen gezielt in die Öffentlichkeit und wollen Frauen ermutigen, ihre Situation zu ändern. Im Jahr 2020 gab es im Kreis Mettmann 1028 Einzelfälle häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein, so Franca Calvano, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wülfrath.

Die Bäckerei Schmitz unterstützt auch in diesem Jahr die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“
Die Bäckerei Schmitz unterstützt auch in diesem Jahr die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“
v. l. Marita Jörling und Brigitte Schmitz (Bäckerei Schmitz) und Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano (Mitte). Foto: Stadt Wülfrath

„Trotz Corona sind die Zahlen im Vergleich zu 2019 gleichbleibend hoch. ‚Trotz‘, weil die Betroffenen in der Corona-Zeit und in Zeiten von Homeschooling und Homeoffice weniger Möglichkeiten hatten, von ihrer Situation zu berichten oder von Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden, Nachbarinnen und Nachbarn gesehen zu werden“, so Calvano weiter.

Für die Unterstützung der Brötchentüten-Aktion durch die Bäckerei Schmitz, Bäckerei Evertzberg, das Reformhaus Susanne Faubel, den Unverpackt-Laden Grünkorn und die Wülfrather Tafel bedankt sich die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt: „Es ist großartig, dass Sie mit-machen und die Tüten verteilen! Sie helfen uns dabei, den Frauen zu zeigen, dass sie in ihrer Not nicht alleine sind!“

Orange-Day: Wülfrath bekennt Farbe

Am Aktionstag, 25. November, leuchtet das Wülfrather Rathaus ab 17 Uhr in Orange. Mit der Aktion „Orange the World“ setzt die UN Women alljährlich vom 25. November bis 10. Dezember ein farbiges Signal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Farbe Orange gilt als Sinnbild für Licht und Wärme. Sie steht für eine positive Zukunft und für die Hoffnung auf ein gewaltfreies Leben. Wülfrath macht in diesem Jahr zum ersten Mal mit.

„Mit dem leuchtenden Signal positionieren wir uns gegen jegliche Formen sexualisierter, digitaler, physischer und psychischer Gewalt an Frauen. Wir fordern die vollumfängliche Umsetzung der Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt in den Vertragsstaaten“, so Calvano.

Erster Beigeordneter, Paul-Georg Fritz, Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano, das Frauen-Netzwerk Wülfrath und der SKFM Mettmann freuen sich, wenn sich am Donnerstag, 25. November, 17 Uhr, Frauen und Männer vor dem Rathaus der Aktion anschließen.

Vor dem Rathaus werden der SKFM Mettmann und die Gleichstellungsbeauftragte über die Unterstützungsstrukturen und den Gewaltschutz für Frauen informieren. An diesem Tag wird vor dem Rathaus auch zum ersten Mal die „Terre des Femmes“-Fahne gehisst. Die farbenfrohe Fahne mit der Frauenfigur und dem Slogan „Frei leben – ohne Gewalt“ steht für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Frauen und Mädchen weltweit.

Hilfenummern:
  • Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000/116 016
  • Polizei 110
  • Frauenhaus für den Kreis Mettmann 02104/92 22 20
  • Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt 02104/14 19221
  • Polizeilicher Opferschutz 02104/982 1067
  • Uniklinik Düsseldorf, Gewaltopferambulanz 0211/81 0 60 00