Rückwärts krachte der Wagen in die Schleuse der Polizeiwach in Mettmann. Foto: Polizei
Rückwärts krachte der Wagen in die Schleuse der Polizeiwach in Mettmann. Foto: Polizei

Mettmann/Hattingen/Essen. In der Nacht zu Sonntag ist nach Angaben der Polizei ein junger Velberter mit seinem Auto in den Eingangsbereich der Polizeiwache in Mettmann gefahren und hat dabei einen „nicht unerheblichen Sachschaden“ verursacht. Zuvor sei der Mann bereits in den Eingangsbereich einer Tankstelle in Hattingen gefahren und habe anschließend einen Raub auf eine Tankstelle in Essen begangen.

In drei Städten hatte ein 21-Jähriger aus Velbert für Aufregung gesorgt. Gegen 19 Uhr war der junge Mann am Samstagabend laut Polizei mit seinem Renault auf das Gelände einer Tankstelle an der Nierenhofer Straße in Hattingen gefahren.

„Dort fuhr er dann zunächst rückwärts in den Eingangsbereich des Tankstellen-Shops, wobei dieser nicht unerheblich beschädigt wurde“, berichtet die Polizei. Danach habe der Velberter sein Auto gewendet, um nun erneut – diesmal frontal – in den Eingangsbereich der Tankstelle zu fahren. Anschließend flüchtete er in Richtung Essen. Der Tankstellenmitarbeiter alarmierte die Polizei.

Raubtat in Essen

Gegen 21.10 Uhr kam es zu einem weiteren Vorfall, diesmal an einer Tankstelle am Deipenbecktal in Essen-Burgaltendorf. Der Velberter habe dort zunächst seinen Wagen getankt, dann den Tankstellen-Shop betreten und die Kassiererin aufgefordert, ihm das Bargeld aus der Kasse auszuhändigen.

„Die resolute Mitarbeiterin kam der Aufforderung jedoch nicht nach, worauf der Mann zurück zu seinem Auto rannte“, so die Polizei. „Hierbei entwendete er noch einen Kasten Bier, anschließend flüchtete er in unbekannte Richtung.“ Auch die Mitarbeiterin dieser Tankstelle alarmierte die Polizei.

Gegen 1 Uhr in der Nacht krachte der 21-Jährige mit seinem Renault rückwärts in die Eingangsschleuse der Polizeiwache am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann. Verletzt worden sei niemand.

Kiste Bier und Blumen als Entschuldigung

„Da die in der Wache tätigen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten die Gefährdungslage zu dieser Zeit nicht sicher einschätzen konnten, forderten sie den bis dato immer noch unbekannten Fahrer unter Vorhalt ihrer Dienstwaffe auf, auszusteigen“, so die Polizei. Nach seiner Festnahme gab der Velberter an, sich auch wegen der Vorfälle in Hattingen und Essen stellen zu wollen. Er habe den Beamten hierzu einen Kasten Bier und einen Blumenstrauß als Entschuldigung mitgebracht. Die Behörde leitete mehrere Strafverfahren ein.

Der junge Mann brachte der Polizei einen Kasten Bier und einen Bumenstrauß. Foto: Polizei
Der junge Mann brachte der Polizei einen Kasten Bier und einen Bumenstrauß. Foto: Polizei

Bei der anschließenden Kontrolle stellten die Beamten fest, dass es sich bei dem Fahrer um einen 21-Jährigen handelte, der in der Vergangenheit „schon mehrfach wegen diverser Delikte polizeilich in Erscheinung getreten war“ – unter anderem wegen räuberischer Erpressung, Drogendelikten, gefährlicher Körperverletzung, Geldfälschung, Unterschlagung und Bedrohung.

Vor Ort habe sich zudem der Verdacht ergeben, dass der junge Mann unter dem Einfluss von Drogen stand. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Anschließend sei der Mann nach dem Psychisch-Krankengesetz zwangsweise in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden.