Wülfrath hat erstmals mitgemacht beim "Orange Day". Das Rathaus wurde in orangefarbenes Licht getaucht. Foto: Kling

Wülfrath. „Orange Day“ wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen auch genannt. Wülfrath hat erstmals mitgemacht bei diesem Aktionstag.

Orange steht für die Hoffnung auf eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen. Die Vereinten Nationen haben die Farbe einst für ihre Kampagne festgelegt. Seit 1981 organisieren Menschrechtsorganisationen Veranstaltungen zu diesem Thema, seit 1999 ist es ein offizieller Aktionstag der Vereinten Nationen.

Aus diesem Grund war auch am frühen Donnerstagabend die Fassade des Wülfrather Rathauses in oranges Licht getaucht. Frauen und Männer waren zu einer von der Gleichstellungsbeauftragten Franca Calvano organisierten Zusammenkunft gekommen.

„Wenn wir an Zuhause denken, denken wir an einen Ort des Rückzugs, der Geborgenheit“, sagte Calvano. Für viele Frauen – auch in Wülfrath – sei aber gerade ihr Zuhause kein geschützter Ort.

Der SKFM habe für 2020 insgesamt 1.028 Fälle häuslicher Gewalt im Kreis Mettmann gezählt, berichtete Calvano. Und die tatsächliche Zahl dürfte noch viel höher liegen.

Es fehlten Plätze in Frauenhäusern, aber auch eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

„Am heutigen Orange Day wollen wir sensibilisieren, aufrütteln, aber auch Mut machen, allen Formen von Ungerechtigkeit und Gewalt entgegenzuwirken“, sagte Calvano. „Wir beziehen hier in Wülfrath Stellung und sagen nein zu sexualisierter, digitaler, physischer und psychischer Gewalt an Frauen und Mädchen.“

Zusammen mit dem SKFM Mettmann informierte die Stadt im Anschluss über die verschiedenen Angebote, die Betroffene wahrnehmen können, darunter unter anderem die in Wülfrath neu eingeführte Frauenberatung.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Wülfraths Beigeordneter Paul-Georg Fritz die Gäste begrüßt. Es sei wichtig hinzuschauen statt wegzuschauen. „Wenn Sie Gewalt bemerken, zögern Sie bitte nicht, Betroffene anzusprechen, Hilfe anzubieten und über Angebote zu informieren“, forderte er die Menschen auf.

Beigeordneter Paul-Georg Fritz und Franca Calvano bei der Aktion am Donnerstagabend vor dem Wülfrather Rathaus.