Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese. Foto: Haar/Bundestag
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese. Foto: Haar/Bundestag

Velbert. „Wenn sich die Impfquote nicht kurzfristig sehr deutlich erhöht, werden wir eine Impfpflicht brauchen“, sagt Sozialstaatssekretärin Kerstin Griese (SPD). Gleichzeitig warnt sie davor, darin eine schnelle Lösung zu sehen.

„Eine Impfpflicht würde uns davor bewahren, im Herbst 2022 eine weitere Coronawelle über uns ergehen zu lassen.“ Jetzt kommt es laut Griese darauf an, alle Energie ins Boostern und in deutlich mehr Erst- und Zweitimpfungen zu stecken. „Noch immer sind zu wenig Menschen in Deutschland geimpft. Mindestens 16 Millionen Menschen könnten sich noch impfen lassen.“ Das sei besonders nötig, um die Kinder, die noch nicht geimpft werden können, zu schützen.

„Dafür brauchen wir mehr aufsuchende und mobile Angebote und müssen die Impfzentren wieder öffnen“, appelliert sie an das Land NRW. „Es war ein Fehler, sie zu schließen und die Kommunen mit der Herausforderung allein zu lassen.“ Kerstin Griese bedankt sich beim Gesundheitsamt des Kreises Mettmann. „Es ist zusammen mit den Hausärzten mit großem Engagement im Einsatz, damit alle Menschen schnellstmöglich ihre Boosterimpfung bekommen“, so Griese.

„Wichtig ist, dass die Landesregierung umgehend schnell wirksame Schutzmaßnahmen erlässt, die der Bund ihnen durch das Infektionsschutzgesetz ermöglicht.“ Griese kündigt an, dass die Bundesregierung noch vor Weihnachten eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für Krankenhäuser und Pflegeheime umsetzen werden.

„Gleichzeitig sollten wir eine allgemeine Impfpflicht ins Auge fassen, die rechtssicher eingeführt werden muss und deshalb einige Zeit braucht“, sagt Griese. Eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona wäre auch ein Signal an all diejenigen, die sich vernünftigerweise haben impfen lassen, um sich und ihre Mitmenschen zu schützen, und die nicht weiter alle Einschränkungen erleiden wollen und können.“