Von weithin aus allen Himmelsrichtungen sichtbar war bisher das BKS-Logo am Turm. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Letzte Woche sind die bisher namensgebenden BKS-Schriftzüge vom BKS-Hochhaus in Velbert entfernt worden (hier zum Bericht). 63 Jahre haben die markanten weißen Lettern auf rotem Grund das Leben vieler Velberter begleitet. Auch das von Gernot Jendrusch, der folgenden Leserbrief verfasst hat.

Armes Velbert!

Mit Unverständnis und „Wehmut“ habe ich die Nachricht vernommen, dass das BKS-Hochhaus – sicher „eines der Wahrzeichen“ von Velbert – jetzt seinen markanten, weit über die Stadtgrenzen hinaus in alle vier Himmelsrichtungen sichtbaren, namensgebenden Schriftzug „BKS“ verloren hat.

Seit 1958 (über 60 Jahre) nicht nur eine einzigartige Werbung für einen der bekanntesten deutschen Hersteller von Schlössern, Türschließern, Schließanlagen und Panikschlössern, der Velberter BKS GmbH – 2006 als „Marke des Jahrhunderts“ gekürt, sondern für viele Velberter sehr viel mehr!

Kölner berichten oft stolz von ihrer Freude und ihrem Wohlgefühl, wenn sie bei der Heimfahrt von einer Reise aus der Ferne den Kölner Dom sehen, „nach Hause kommen“. Ja, so ähnlich ging es mir auch immer, wenn ich mich – egal aus welcher Richtung – meinem Zuhause Velbert näherte – das „BKS-Hochhaus“ mit dem markanten rot-weißen Schriftzug sah, ein Stück Heimat schon von weitem.

Ja, sicher bin ich voreingenommen, weil ich im und um das BKS-Hochhaus an der Lindenstraße 1 meine Kindheit und Jugend verbracht habe, unsere Familie und v.a. meine Mutter dort über 50 Jahre gewohnt und „gelebt“ hat.

Aber viele Velberter fühlen sicher ähnlich, verlieren durch diese – absolut unverständliche – Entscheidung ein Stückchen „Heimat“.

Lag es an der BKS-GmbH, die solch „altmodische“ Markenwerbung nicht mehr für zeitgemäß hält? Oder an den Stadtwerken, die ggf. mehr monetäre als stadtgeschichtliche Verantwortung und/oder Bürgernähe im Fokus hatten (oder einfach unsensibel handelten)? Egal!

Arme BKS GmbH, arme Stadtwerke Velbert, arme Stadt Velbert – wir alle verlieren ein Stück Stadtgeschichte.

Was kommt als Nächstes?

Vielleicht besinnen sich ja die „Entscheider“ und setzen sich noch einmal an den Tisch und überdenken ihre Entscheidung. Vielleicht vermittelt der Bürgermeister – sicher im Sinne vieler Velberter Bürger.