"Viel aufwendiger, als es aussieht" - Arnd Sulima und Christoph Peitz haben über den Stand der Sanierung der Tiefgarage Froweinplatz berichtet. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Sanierung der Tiefgarage Froweinplatz in Velbert-Langenberg verzögert sich. Im Moment wird ein Schadensgutachten erstellt, um damit Mittel aus der Wiederaufbauhilfe des Landes NRW zu beantragen. Rund eine halbe Million Euro könnte die Instandsetzung kosten.

Beim Hochwasser Mitte Juli ist die Tiefgarage Froweinplatz in Velbert-Langenberg bis unter die Decke vollgelaufen. „Das Wasser ist über die Zufahrt rasend schnell eingedrungen“, erinnert sich Christoph Peitz, der die Flutung damals auf dem Monitor der Videoüberwachung mitverfolgen konnte. Irgendwann sei der Bildschirm dann schwarz geworden. „Glücklicherweise war zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Motorroller in der Tiefgarage“, ergänzt sein Kollege Arnd Sulimma. Beide sind Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Velbert, der Eigner- und Betreiberin der Tiefgarage.

Schon 24 Stunden nach der Flutung rückte das THW an. Mit sechs Hochleistungspumpen im Dauereinsatz beförderten die Helfer rund fünf Millionen Liter Wasser aus der Tiefgarage wieder in den Deilbach. Dorthin, wo es kaum zwei Tage zuvor hergekommen war. Der zurückgebliebene Schlamm wurde mit kleinen Räumfahrzeugen beseitigt. Wände, Decken und Böden anschließend mit Hochdruckreinigern sauber gespritzt. Dabei habe es sich als hilfreich erwiesen, dass all diese Flächen erst kurz zuvor repariert und komplett neu versiegelt wurden, berichtet Peitz. Die Beschichtung habe die Flut ausgehalten, deshalb sehe es jetzt vergleichsweise gut aus in der Tiefgarage. Auch die Bausubstanz habe laut einem Statikgutachten keinen Schaden genommen.

Die Sanierung der Tiefgarage gestaltet sich aber aufwendiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Alle elektrischen Bauteile und Anlagen, im Wesentlichen die Lüftungsanlage, Einrichtungen für den Brandschutz, die CO-Warnanlage und die Hebeanlage, wurden durch die Wassermassen zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen. Ein derzeitiger Betrieb sei aufgrund der zerstörten technischen Gebäudeausrüstung als zwingender Bestandteil der Bau- und Betriebsgenehmigung nicht möglich, erklärt Peitz.

Auf rund 500.000 Euro (Korrektur: In einer früheren Artikelversion war an dieser Stelle versehentlich ein falscher Betrag genannt) schätzt Peitz die Schadenssumme. Die VGV gehen davon aus, hierfür Mittel aus der Wiederaufbauhilfe NRW zu bekommen. 80 Prozent der Summe könnten laut Peitz an Hilfen fließen. Die Richtlinie zur Beantragung dieser Mittel gebe es erst seit Mitte September. Vorgabe darin sei unter anderem, dass der Gesamtschaden in einem Gutachten dokumentiert ist. „Aufgrund der hohen Nachfrage nach Gutachtern in Folge der Hochwasserkatastrophe gestaltete sich die Beauftragung als sehr schwierig“, berichtet Peitz. Die zeitraubende Prozedur ist demnach auch der Grund, warum es in den letzten Monaten mit der Sanierung der Tiefgarage nicht voran gegangen ist.

Mittlerweile ist ein Gutachter bestellt, der auch schon die Arbeit aufgenommen hat. Sobald das Gutachten vorliegt, womit Peitz in vier bis acht Wochen rechnet, kann die Wiederaufbauhilfe beantragt werden. Die VGV streben einen Sanierungsbeginn im April an. Ziel sei, so Peitz, die Tiefgarage im Laufe des kommenden Sommers wieder zu öffnen.