Die Medienscouts am Wülfrather Gymnasium freuen sich über ihre Auszeichnung. Foto: Schule
Die Medienscouts am Wülfrather Gymnasium freuen sich über ihre Auszeichnung. Foto: Schule

Wülfrath. Am Gymnasium und an der Sekundarschule leiten Medienscouts ihre Mitschüler im Umgang mit digitalen Formaten und Anwendungen an. So soll die Medienkompetenz gestärkt und unter anderem Cybermobbing verringert werden.

Das schärfste Schwert gegen Cybermobbing an Schulen sind andere, dafür ausgebildete, Schüler: die Medienscouts. Das Gymnasium Wülfrath ist kürzlich für seine Bemühungen in diesem Bereich ausgezeichnet worden. „Schule gegen Cybermobbing“, dieses Sonderabzeichen ist gleichzeitig ein Appell für eine funktionierende Schulgemeinschaft ohne Ausgrenzung. Insbesondere digitale Plattformen, darunter Soziale Netzwerke wie TikTok, Snapchat oder Facebook, können zu Plätzen für Mobbing und Hatespeech oder gar Cyergrooming werden.

Am Wülfrather Gymnasium sorgen derzeit zehn Schülerinnen und Schüler dafür, dass Mobbing präventiv begegnet wird. Im Team gestalten sie Workshops für ihre Mitschüler, insbesondere in den fünften und sechsten Klassen. Auf dem „Lehrplan“ stehen dann Themen wie WhatsApp,  und Co. Statt Schüler zu belehren will man ihnen mit den installierten Medienscouts auf Augenhöhe begegnen.

Um die Medienscouts entsprechend auf ihre Aufgabe vorzubereiten, kooperiert die Schule mit der Rechtsanwältin Gesa Stückmann. Das Seminar „Recht im Internet“ weist darauf hin, dass das weltweite Netz kein rechtsfreier Raum ist – Handlungen können Konsequenzen haben. Unterstützung kommt von den Beratungslehrerinnen Elif Saral und Alexandra Jörrens, die das Projekt betreuen, sowie den Eltern, die unter anderem über Informationsabend eingebunden werden.

Mit der nun verliehenen Sonderauszeichnung honorieren die Landesanstalt für Medien NRW und das nordrhein-westfälische Schul- und Bildungsministerium die langjährigen Bemühungen von Schulen im Kampf gegen Cybermobbing. Ausruhen kann das Gymnasium sich auf der Auszeichnung nicht, sie wird für jedes Schuljahr verliehen.

„Scouts“ auch an der Sekundarschule unterwegs

Viele Scouts sollen Cybermobbing vorbeugen. Foto: Schule
Viele Scouts sollen Cybermobbing vorbeugen. Foto: Schule

Im Kreis Mettmann endete im Januar 2022 der dritte Ausbildungsgang von Medienscouts und Beratungslehrkräften. Darüber freut man sich auch an der Sekundarschule Wülfrath nach der erfolgreichen Teilnahme. Die Entwicklung der Medienwelt schreitet schnell voran und auch die Kinder und Jugendlichen nutzen vielfach immer früher digitale Medien und das Internet.

„Das Medium Internet bietet Chancen und Möglichkeiten, birgt aber auch Risiken und Gefahren, insbesondere für Kinder und Jugendliche“, so Adam Lux. Zusammen mit den Lehrerinnen Ayse Hekim und Naida Elieyioglu haben Fabian Kappel (8a), Johanna Kuptz (7b), Paula Milos (7b) und David Müller (7a) die Ausbildung des Medienzentrums des Kreises Mettmann in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Bildungsbüro zum Medienscout erfolgreich absolviert.

Bei der Ausbildung zum Medienscout sollten Schülerinnen und Schüler ihre eigene Medienkompetenz erweitern und entsprechendes Wissen, Handlungsmöglichkeiten sowie Reflexionsvermögen für einen sicheren, kreativen, verantwortungsvollen und selbstbestimmten Medienumgang aufbauen. Dazu bestritten sie sechsstündige Kurse an sechs Tagen. Aufgrund der hohen Infektionszahlen fand die Ausbildung digital statt.

Im Anschluss an die Ausbildung wird das Erlernte an gleichaltrige Mitschülerinnen und Mitschüler weitergegeben. Dazu werden die vier ausgebildeten Medienscouts weitere Schülerinnen und Schüler ausbilden, Projekte initiieren, ein Beratungssystem aufbauen oder eine Sprechstunde anbieten. So soll zudem die Sozialkompetenz der Medienscouts gefördert werden.