Auch diesen Jahr gibt es keinen Rosenmontagszug in Wülfrath, aber vielleicht im Sommer eine Party. Foto: Mathias Kehren

Wülfrath. Keine Sitzung, kein Sturm auf die Sparkasse, kein Rosenmontagszug: Der Karneval in Wülfrath fällt wieder aus.

„Ich bin der Krisen-Präsident“, sagt Michael Decker. Vor zwei Jahren hat er den Vorsitz der Kalkstadt-Narren übernommen. Seitdem hat er nur mit Corona-Management zu tun.
„Wir hatten alles geplant“, erzählt Decker, es sollte in diesem Jahr wieder eine Sitzung im Paul-Ludowigs-Haus geben, den Sturm an Weiberfastnacht und den Rosenmontagszug durch Rohdenhaus.

Dann aber habe das Land die Karnevalisten gebeten, wegen der Pandemie doch alles abzusagen. Das haben die Wülfrather dann auch getan.

Deshalb ist Michael Decker jetzt durchaus überrascht, dass es nun doch möglich sein soll, in sogenannten Brauchtumszonen zu feiern. Für Wülfrath komme dieser Beschluss jedenfalls viel zu spät. „Wir sind ein viel zu kleiner Verein, um jetzt noch was auf die Beine stellen zu können“, sagt Decker. Für eine solche Zone brauche man schließlich Personal, das die Kontrollen übernähme. Und auch Genehmigungen der Stadt müssten erst einmal eingeholt werden.

Alles nicht zu machen, erklärt Michael Decker, „das ist doch schon in 14 Tagen.“ Eine Brauchtumszone wird es somit in Wülfrath nicht geben.

Die Kalkstadt-Narren haben sich bei einem Fonds des Landes angemeldet, über den bereits verpflichtete Künstler bezahlt werden können, wofür die Künstler ihnen sehr dankbar seien. Das könnte dazu beitragen, so hofft Decker, dass auch künftig namhafte Künstler nach Wülfrath kämen.

Vielleicht schon im Sommer (oder Frühjahr): Decker schwebt eine Party unter dem Motto „Jeck in the Sun“ vor. Eine Feier vor dem Paul-Ludowigs-Haus, zu der er gerne eine bekannte Band einladen würde. 5.000 Gäste dürften es schon werden, hofft der KSN-Vorsitzende. Die Party könnte so was wie ein Ersatz für den ausgefallenen Rosenmontagszug sein. Einen Umzug in den wärmeren Monaten werde es in Wülfrath allerdings nicht geben.