Foto und 3D-Scan von Neanderthaler-Zahn aus Sammlung Fossils (ehemals NESPOS) © Stiftung Neanderthal Museum
Foto und 3D-Scan eines Neanderthaler-Zahns. Foto/Bild: Stiftung Neanderthal-Museum

Mettmann. Ein neues Online-Archiv, das alle digitalen Sammlungen des Neanderthal-Museums vereint: Ob Eiszeit-Kunst, Neandertaler-Werkzeuge oder digitalisierte Fossilienfunde: das Museum stellt inzwischen mehrere tausend digitale Objekte kostenlos in seinem neuen digitalen Archiv zur Verfügung.

Für Gianpiero Di Maida, der das Archiv in den letzten Jahren aufgebaut hat, stellt die neue Online[1]Sammlung den aktuellen Standard der Forschung dar: „So wie unsere ganze Gesellschaft hat auch die Archäologie eine digitale Wende erlebt. Besonders bei der Dokumentation und Untersuchung von Funden sind digitale Methoden langsam, aber sicher zum Standard geworden.“ Der italienische Archäologe hat von 2018-2021 in seinem Projekt DISAPALE im Neanderthal Museum über 1.000 steinzeitliche Artefakte digitalisiert, die im neuen digitalen Archiv abgerufen werden können.

„3D[1]Modelle ermöglichen viele neue Analysen, die unsere Forschungsmöglichkeiten erheblich erweitern. Damit sind sie für unsere moderne Forschung ein äußerst nützliches, fast schon notwendiges Werkzeug.“ Im Neanderthal Museum wird bereits seit längerem an verschiedenen digitalen Sammlungen gearbeitet. Museumsdirektorin Dr. Auffermann dazu: „Wir haben in den vergangenen Jahren in verschiedenen Projekten einige Datenbanken aufgebaut, es ist sozusagen eine Forschungstradition an unserem Haus.“ Im neuen digitalen Archiv sind diese verschiedenen Sammlungen nun auf einer gemeinsamen Plattform öffentlich zugänglich. Zielpublikum des neuen digitalen Archivs sind sowohl Forschende als auch interessierte Privatpersonen. Mit dem neuen Online-Angebot stellt das Museum nun seine Sammlungen erstmals öffentlich zur Verfügung.

Frau Dr. Auffermann beschreibt den vielseitigen Umfang der Datenbank: „Das sind zum einen die Bilder zur eiszeitlichen Höhlenkunst aus der Sammlung Wendel, 3D-Daten, vor allem von Humanfossilien, aus der alten Datenbank Nespos sowie 3D Daten von Steinwerkzeugen aus dem Projekt Disapale.“

Ermöglicht wurde das neue Online-Angebot mit Fördermitteln des BMBF, der Deutschen Digitalen Bibliothek und Neustart Kultur sowie durch die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Universitäten (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg, der Università degli Studi di Ferrara, Universität Köln). Das digitale Archiv der Stiftung Neanderthal Museum wurde zusammen mit der Mettmanner Firma Selbach Information Systems GmbH entwickelt. In den kommenden Jahren wird das digitale Archiv vom Neanderthal Museum mit neuen Sammlungen erweitert und weiterentwickelt.

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