Strahlende Gesichter im Wülfrather Real: Marktleiter Peter Drosten (l.) mit Kolleginnen und Kollegen. Foto: Kling

Wülfrath. Real bleibt Real: Belegschaft und Kunden sind von dieser Entwicklung für den Wülfrather Markt begeistert, berichtet Marktleiter Peter Drosten.

„Das ist eine sehr gute Lösung“, freut sich Marktleiter Peter Drosten. Aber auch für ihn kam die Nachricht am Dienstag „völlig überraschend“. „Plötzlich stand mein Chef hier und sagte: Kommando zurück“, erzählt Drosten, wie er und die Belegschaft am Dienstag von der Wende erfahren haben.

„Wir waren auf einem völlig anderen Weg“, berichtet Drosten, der Ausverkauf sei sehr gut gelaufen, einige Bereiche sind wegen leerer Regale schon abgesperrt worden. Und plötzlich erfuhren die etwa 70 Beschäftigten des Wülfrather Marktes an der Fliethe, dass der Markt nicht Edeka wird, sondern Real beleibt. „Eine finale Einigung konnte trotz intensiver Verhandlungen mit Edeka nicht erreicht werden“, berichtet ein Sprecher von Real über die Hintergründe. Stattdessen habe das Unternehmen für Wülfrath den „Verbleib bei real“ beschlossen. Mehr dazu steht hier.

Der Ausverkauf in Wülfrath wurde sofort gestoppt. Noch gestern Nachmittag haben Mitarbeiter die Ausverkaufsschilder an der Fassade des Gebäudes abgehängt. „Jetzt wird sofort wieder Ware bestellt“, erklärt Marktleiter Peter Drosten.

Es seien bewegende Zeiten für die Frauen und Männer, die bei Real arbeiten. Seit fast zwei Jahren beschäftige das Thema die Belegschaft. Diese ging bis Ostermontag noch davon aus, am 1. Mai erst einmal zwei Monate lang wegen der anstehenden Renovierung zu Hause bleiben zu müssen, um dann bei Edeka neu anzufangen.

Fast zwei Jahre lang hätten sich die Angestellten mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob und wie es weitergehe. Die Entscheidung jetzt werde deshalb mit Begeisterung aufgenommen, erzählt Drosten. „Alle sind froh, dass die Zukunftsfrage geklärt ist.“ Auch Peter Drosten persönlich freut die Entwicklung: „Ich fühle mich wohl hier und habe eine ganz tolle Mannschaft.“

Aber auch bei der Kundschaft werde die Nachricht positiv aufgenommen, schildert der Marktleiter. Die Menschen seien vor allem froh, dass auf diesem Wege der Non-Food-Bereich für Wülfrath erhalten bleibe. „Wir haben nur positive Resonanz.“

Die neue Entwicklung dürfte auch die Stadt begrüßen, denn der Markt sei für die Stadt ein wichtiger Anziehungspunkt. Die Kundschaft komme schließlich nicht nur aus Wülfrath, sondern zu großen Teilen auch aus Mettmann und sogar aus Velbert, berichtet Peter Drosten.

Seit 1975 gibt es das Einkaufszentrum, hat Drosten nachgesehen. Die jetzt geplante Renovierung finde erst einmal nicht statt. „Der Betrieb geht am 2. Mai in vollem Umfang weiter“, erläutert der Marktleiter. Eine Erneuerung der Bausubstanz werde sicherlich stattfinden, aber all das müsse jetzt erst einmal neu geplant werden.

Durch die neue Einkaufskooperation mit Rewe zählen künftig auch Rewe-Eigenmarken zum Sortiment bei Real.

Peter Drosten ist überzeugt, dass auch die Konzessionäre weitermachen werden. Da müssten allerdings bei einigen auch erst einmal neue Gespräche geführt und Verträge abgeschlosen werden. Andere wie Apotheke, Handy-Laden und Imbiss hätten ohnehin auch unter Edeka-Führung ihr Geschäft behalten.

Gestern Morgen noch haben Mitarbeiter sich daran gemacht, im Markt das Regal mit den Zeitschriften abzubauen. Heute sind sie damit beschäftigt, das Regal wieder aufzubauen. „Real bleibt Real“ kam für alle Beteiligten völlig überraschend.