Eine Szene aus der Aufführung. Foto: Matthias Jung
Eine Szene aus der Aufführung. Foto: Matthias Jung

Essen. Ein letztes Mal besteht die Gelegenheit, Dietrich W. Hilsdorfs Inszenierung von „Kain und Abel oder der erste Mord“ am Aalto-Theater zu erleben: Mit der Vorstellung am Sonntag, 8. Mai, ab 18 Uhr verabschiedet sich Alessandro Scarlattis Oratorium vom Spielplan.

In dem barocken Meisterwerk schildert der Komponist in packender dramatischer Form eine der bekanntesten Geschichten der Bibel – den ersten Mord der Menschheitsgeschichte, der bei weitem nicht der letzte bleiben sollte. In den sechs Partien zu erleben sind Bettina Ranch (Kain), Philipp Mathmann (Abel), Tamara Banješević (Eva), Dmitry Ivanchey (Adam), Xavier Sabata (Gott) und Baurzhan Anderzhanov (Teufel). Die musikalische Leitung hat mit dem argentinischen Dirigenten Rubén Dubrovsky ein Spezialist für das barocke Repertoire.

Nach biblischer Überlieferung stammen alle Menschen von einem Mörder ab: Kain, dem ersten Menschen, der auf der Erde geboren wurde. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Abel wird er von seinen Eltern Adam und Eva gottesfürchtig erzogen, aber als eines Tages Abels rituelle Opfergaben vorgezogen werden, brechen sich düstere Triebe Bahn: Kain tötet Abel und fordert damit den Zorn Gottes heraus. Die Geschichte aus der Genesis wirft zahlreiche Fragen auf, die die Menschheit seit jeher beschäftigen. Warum geht es mir nicht so gut wie den anderen? Warum werden andere scheinbar grundlos bevorzugt? Ist die Existenz des Bösen fest im Menschen verankert? Hat es gar eine geheime Funktion im Schöpfungsplan? Sind wir alle Teil eines göttlichen Experiments? Kann oder muss man einem Mörder vergeben? Ist Frieden überhaupt möglich, oder ist die Existenz von Gewalt der Menschheitsgeschichte unauslöschlich eingeschrieben?

Karten sind erhältlich im Ticket-Center der TUP, II. Hagen 2, an der Kasse des Aalto-Theaters, Opernplatz 10, telefonisch unter T 02 01 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.