Die Grillsaison birgt auch Gefahren - vor allem gilt es Kinder zu schützen. Foto: Mathias Kehren
Die Grillsaison birgt auch Gefahren - vor allem gilt es Kinder zu schützen. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Sonne ist da und damit auch die Grillsaison. Die Lieblingssaison vieler, ist jedoch auch die Zeit der Grillunfälle. Das Helios-Klinikum Niederberg informiert, wie sich diese vermeiden lassen und was zu tun ist, wenn doch mal was passiert.

Jedes Jahr müssen nach Helios-Informationen allein in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, zirka 6.000 Kinder verletzen sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen.

Zum Anzünden eines Grillfeuers oder um das Feuer schneller in Gang zu bringen, sollte niemals Brandbeschleuniger wie Spiritus verwendet werden. „Gefährliche Verpuffungen mit meterhohen Flammenwänden oder Rückzündungen sind die Folge, wenn man Spiritus oder andere Brandbeschleuniger auf zu langsam brennende Grillholzkohle gießt – mit verhängnisvollen Folgen für alle umstehenden Personen“, warnt Dr. Ingo Wallert, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Helios-Klinikum Niederberg, in Velbert.

„Heiße Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öle, schädigen ab 52 Grad Celsius die Haut. Der Inhalt einer Tasse kann bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkindes verbrühen“, berichtet Helios. Und weiter: „Die Belastung durch Angst und Schmerz bei Verbrennungen ist enorm, denn die meisten Patienten erleben den Unfall bei vollem Bewusstsein. Die Behandlungsdauer ist langwierig. Je nach Schwere der Verbrennung ist sogar eine Hauttransplantation erforderlich. Diese neue Haut ist für lange Zeit sehr empfindlich. Die Kinder leiden unter starkem Juckreiz. Die psychische Belastung, mit den Narben leben zu müssen, hält unter Umständen ein Leben lang an.“

„Ein Grillunfall mit Brandbeschleunigern wie Spiritus ist zu hundert Prozent vermeidbar!“, betont der Notfallmediziner.

Tipps für sicheres Grillen:

  • Grillgeräte kippsicher im Windschatten und in sicherer Entfernung zu brennbaren Materialien aufstellen
  • nur feste Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden, niemals Spiritus
  • der Grill sollte stets beaufsichtigt sein
  • den Grill nur von Erwachsenen bedienen lassen, nicht von Kindern
  • Kinder sollten stets außer Reichweite des Grills spielen: ein Sicherheitsabstand von mindestens zwei bis drei Metern kann Unfälle verhindern
  • Das Grillfeuer und die Glut nach dem Grillen vollständig löschen und auskühlen lassen
    einen Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten
  • brennendes Fett durch Abdecken löschen, niemals mit Wasser
  • nicht in geschlossenen Räumen grillen – es besteht Vergiftungsgefahr

Wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme bei Verbrennungen

Die verbrannten Stellen sofort für 10 bis 15 Minuten mit Wasser (nicht kälter als 15°C) kühlen und den Notarzt rufen beziehungsweise den Arzt aufsuchen.