Die ehemals graue Stützmauer am Museum Abtsküche zeigt jetzt eine Skyline der Stadt. Foto: Heiligenhaus
Die ehemals graue Stützmauer am Museum Abtsküche zeigt jetzt eine Skyline der Stadt. Foto: privat

Heiligenhaus. Eine bunte Silhouette der Stadt ist in den letzten tagen direkt vor der Tür des Museums Abtsküche entstanden. Möglich gemacht hat dies der Verein „Neue Wege“, zwei Graffiti-Profis und acht Jugendliche, die ihre Sozialstunden abgeleistet haben.

„Bisher ging der Blick aus den Fenstern des Museums ja doch auf eine eher nüchterne Stützmauer, die den Weg ins Paradies ebnet“, so Reinhard Schulze Neuhoff, der Vorsitzender Geschichtsverein Heiligenhaus. „Das allerdings hat sich in den letzten Tagen deutlich verändert, dank vieler helfender Hände, etlichen Litern Farbe und trotz Regen. Vor den Türen der Heimatkundlichen Sammlung gibt es jetzt ein einzigartiges Kunstwerk zu bestaunen, das Heiligenhaus in den Stadtfarben und mit seinen prägnantesten Orten repräsentiert.“

Die Idee dazu hatte Gerda Gerull aus dem Vorstand des Geschichtsvereins – um diese Vision aber letztendlich umzusetzen, arbeiteten viele Menschen zusammen. Aus dem Heiligenhauser Rathaus gab es nicht nur Zuspruch für die Idee, sondern auch eine Vorlage, die letztendlich zu einer Skizze wurde. Auch wer die Idee umsetzen sollte, war schnell klar, denn das Graffiti-Projekt des Vereins Neue Wege hat in Heiligenhaus und Nachbarstädten schon so manche kahle Wand in ein echtes Kunstwerk verwandelt.

Das Besondere: Der Verein ist ein Verbund der Jugendgerichtshilfen der Städte Heiligenhaus, Mettmann, Wülfrath, Haan und Erkrath und bei dem Graffiti-Projekt bekommen straffällig gewordene Jugendliche die Möglichkeit bei einem Projekt für das Gemeinwohl ihre Sozialstunden abzuarbeiten.

Gemeinsam mit dem spanischen Graffiti-Künstler Javier „Jabi Corte“ Landa Blanco und der Heiligenhauser Graffiti-Künstlerin Aylin „Nilya Artworks“ Behringer gestalteten also acht Jugendliche die mehrere Meter lange Mauer in der Abtsküche und sorgten dafür, dass sie bunt und lebendig wird.

„Wir haben da auch eine gute Truppe zusammen und wir haben uns im Museum sehr willkommen gefühlt“, erklärte Melanie Rohde von der Heiligenhauser Jugendgerichtshilfe. Denn neben einem Dach über dem Kopf bei zeitweisem Regenwetter, gab es für sie und ihren Kollege André Duschke vom Wülfrather Jugendamt, Einar Sosna vom Jugendamt Haan, Manfred Cserni vom Jugendamt Mettmann auch für die Jugendlichen eine Führung durch das Museum vom zweiten Vorsitzenden Detlef Gerull.

„Es waren alle sehr begeistert, vom Tante-Emma-Laden zum Beispiel und dem alten Klassenraum“, wie Rohde erklärte. Der Geschichtsverein freut sich mit der gesamten Museumslandschaft Abtsküche über die neue Attraktion, die natürlich zu jeder Zeit begutachtet werden kann.