Der Anbau des Velberter Rathauses gehört bald der Stadt Velbert. Foto: Kling

Velbert. Die Stadt Velbert ist bald Eigentümerin im eigenen Rathaus. Sie kauft ihrem bisherigen Vermieter den Anbau an der Thomasstraße ab. Der Kaufpreis liegt bei 12,5 Millionen Euro.

In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts diskutierten Politik und Verwaltung über die Frage: neues Rathaus, ja oder nein? Die Räume im alten Rathaus reichten nicht mehr aus, Teile der Verwaltung waren in mehreren Nebenstellen untergebracht.

Am Ende der Diskussion stand die Entscheidung gegen einen Neubau und für einen Anbau, der durch einen Investor erstellt werden sollte. So entstanden letztlich die Neubauten an der Thomasstraße neben dem alten Rathaus. Seit 1999 ist die Stadt Mieter dieser Räume.

Jetzt hat sich die Stadt dafür entschieden, das Gebäude für 12,5 Millionen zu kaufen. Hintergrund: Der Eigentümer hatte einen Kaufvertrag mit einem Interessenten abgeschlossen. Die Stadt allerdings besaß ein Vorkaufsrecht. Das macht sie jetzt geltend.

Zuvor hat die Stadt geprüft, ob die Kaufsumme in Ordnung ist und ob sich das Geschäft rechnet. „Der Preis ist reell“, sagt Immobilien-Dezernent Jörg Ostermann. Er hat mit Bürgermeister Dirk Lukrafka heute Einzelheiten des Geschäfts erläutert.

Geprüft wurde auch, ob sich das Projekt rechnet. Ergebnis: Es ist nach Aussage der Stadt auch finanziell die besere Lösung, den Anbau jetzt zu kaufen, als die Räume weiterhin anzumieten. Auch das wäre – mit dem neuen Eigentümer – möglich gewesen, denn der Mietvertrag ist 1999 auf 30 Jahre abgeschlossen worden.

In einigen Jahren hätte die Stadt dann aber ohnehin neu verhandeln müssen. Das entfällt jetzt, da der Stadt bald das Rathaus komplett selbst gehört. Einen Teil des Anbaus, der unmittelbar an den Altbau angrenzt, hatte die Stadt Velbert bereits 2006 erworben.

Es wird noch voraussichtlich bis zum Jahresnende dauern, bis der Übergang des Eigentums vollzogen ist, erklärt Bürgermeister Lukrafka. Dannn muss die Stadt keine Miete mehr zahlen, aber für die Instandhaltung selbst aufkommen.

Alle Räume sind vor Abschluss des Vertrags noch einmal untersucht worden, erläuterte Michael Lobe, Leiter des Fachbereichs Immobilienservice. Für den Stadtrat hat der Hauptausschuss am 19. Juli „mit großer Mehrheit“ dem Kauf zugestimmt. Das Geld muss Kämmerer Christoph Peitz in einem Nachtragshaushalt zur Verfügung stellen.