Der Startschuss für den Arbeitsbeginn der Bürgerstiftung fiel mit der Wahl des Vorstandes: Bürgermeister Rainer Ritsche (Mitte) mit den Vorstandsmitgliedern (v.l.) Martin Reismann, Sabine Timmermann, Peter Zwilling und Stefanie Reuter. Foto: Kling/Archiv
Der Startschuss für den Arbeitsbeginn der Bürgerstiftung fiel mit der Wahl des Vorstandes: Bürgermeister Rainer Ritsche (Mitte) mit den Vorstandsmitgliedern (v.l.) Martin Reismann, Sabine Timmermann, Peter Zwilling und Stefanie Reuter. Foto: Kling/Archiv

Wülfrath. Die Bürgerstiftung ruft Wülfrather Bürgerinnen und Bürger dazu auf, gemeinnützige Projektideen einzureichen. Möglich ist vieles – von Umwelt bis Kultur, Gesellschaft bis Zukunft. 

Im Dezember hatte die Bürgerstiftung Wülfrath ihren ersten öffentlichen Auftritt, danach wurde es vermeintlich ruhig. Untätig waren die Stiftungsmitglieder aber nicht: Zwischenzeitlich ist eine Webseite entstanden und weiterentwickelt worden, man hat Druckmaterial erstellt, sich mit anderen lokalen Akteuren vernetzt und erste Spenden generiert.

Der Blick geht bereits nach vor. Im November steht ein Termin mit dem Stiftungsrat an. Deutlich früher, am 12. August, fällt zudem der Startschuss für die erste Projektausschreibung der Bürgerstiftung. Im Zentrum der Aktion: ganz schön viel Wülfrath. „Die Bürgerstiftung ist von Wülfratherinnen und Wülfrathern für Wülfratherinnen und Wülfrath für Wülfrath“, erklärt Sabine Timmermann, Vorständin der Bürgerstiftung. „Die Menschen, die in unserer Stadt leben, kennen und wissen doch am besten über die Bedarfe und die Entwicklungspotenziale, die sie für Wülfrath sehen“.

Die Stiftung ruft daher die Bürger auf, sich mit ihren Ideen – und eventuell sogar einem Projektantrag – zu beteiligen. „Machen wir Wülfrath noch lebenswerter“, so Timmermann. Aufgerufen sich alle: von Privatpersonen bis hin zu Firmen und Vereinen. Gefördert werden können Ideen aus verschiedenen Bereichen von Jugend über Umwelt bis hin zu Kultur; auch gesellschaftliche Themen sind möglich, so etwa Kampagnen für eine Verstärkung der Gemeinschaft in der Stadt oder zum Anstoßen von integrativen Dialogen.

Die einzige Voraussetzung für die Idee: Sie muss der Satzung der Bürgerstiftung entsprechen. Was nicht geht, sind Projekte, für deren Umsetzung ohne die Stadt Wülfrath zuständig wäre, sowie Ideen, die bereits durch andere lokale Akteure umgesetzt worden sind.

Bis zum 30. September können Kreative ihre Projektvorschläge einreichen, anschließend will die Bürgerstiftung alle Ideen sichten und die Anträge auf Vollständigkeit prüfen. Ob ein Projekt umgesetzt, also gefördert, werden kann, entscheidet der Vorstand vorbehaltlich der Zustimmung im Stiftungsrat.

Die Aufgabenteilung steht bereits fast. Martin Reismann wird die Projekte bezüglich der Umsetzung betreuen, Peter Zwilling ist zuständig für die Finanzen und wird sich um Auszahlung des Fördergeldes kümmern und auch darum, nachzuhalten, ob die
Verwendung ordnungsgemäß erfolgt ist.

Das alles klingt nach Aufwand und Bürokratie. Ob man sich die Gründung einer Stiftung einfacher vorgestellt hat? „Nein und ja“, meint Sabine Timmermann. „Sicherlich wäre es schöner und wünschenswert gewesen, wenn alles reibungslos gegangen wäre. Aber ich
denke, ich bin sicherlich aufgrund meiner langjährigen Vereins- und Stiftungserfahrung gefragt worden, ob ich mir die Arbeit im Vorstand vorstellen kann“. Timmermann habe gewusst, was auf sie zukommt, sagt sie. „Wir haben es eher als Chance gesehen, uns intern zu finden, Ideen zu generieren und Prozesse zu entwickeln. Und sind jetzt eher noch motivierter“.

Und Spenden? Diesbezüglich läuft bis zum Ende des Jahres die Aktion „Deine Spende zählt doppelt“. Die Stiftung erklärt: Jede Spende mit einem maximalen Betrag von 5.000 Euro, die bis Ende des Jahres 2022 eingeht, wird verdoppelt und ist somit doppelt wirksam.

Eine Anlaufstelle für weitere Informationen ist auch die geschaffene Webseite der Stiftung: www.buergerstiftung-wuelfrath.de.