Blaulichttag Wülfrath 2022
Der diesjährige Blaulichttag in Wülfrath war ein Erfolg - für die Organisatoren, Einsatzkräfte und Besucher. Foto: Volkmann

Wülfrath. Am Anger Markt in Wülfrath hat am heutigen Sonntag der Blaulichttag stattgefunden. 

Wülfraths Bürgermeister Rainer Ritsche, Landrat Thomas Hendele und NRW-Innenminister Herbert Reul hatten die Schirmherrschaft für den Tag übernommen. Der Landrat habe kurzfristig absagen müssen, erklärte Organisator Heiko Dietrich. Der Besuch des Innenministers dauerte dafür umso länger. Reul nahm sich Zeit – für Gespräche, für Fotos, für den Eintrag in das Buch der Stadt. In seiner Rede dankte der Innenminister den Blaulichtkräften für ihre Leistungen im Großen und Kleinen.

Auf dem Anger Markt präsentierte sich alles, was „Blaulicht fährt in Wülfrath“, fasst Heiko Dietrich zusammen. DLRG, Deutsches Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und die Kreispolizeibehörde Mettmann haben sich einiges einfallen lassen, um die Gäste zu ihren Ständen zu locken. Reichlich Action gab es vor allem für die Kinder. Sie hatten Spaß, ebenso ihre Eltern und Angehörigen und auch alle anderen Gäste. Temperaturen von rund 30 Grad und Gluthitze auf dem schattenlosen Anger Markt trübten die Stimmung nicht – das Gegenteil schien sogar der Fall zu sein.

Auch bei den Blaulichtorganisationen kommt so ein Aktionstag aus mehreren Gründen gut an: die können um neue Mitglieder werben, informieren, Hemmschwellen abbauen oder einfach nur zeigen, was sie können, sollte es darauf ankommen. Letzteres haben die Retter in einer konzertierten Übung bewiesen. Simuliert wurde ein Notfall, wie er beispielsweise bei einer Unwetterlage vorkommen kann. Ein Baum ist auf ein Auto gestürzt, zwei Personen sind eingeklemmt. DLRG, Polizei, Technisches Hilfswerk, Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiteten gemeinsam – auch schweres Gerät nahm man dazu in die Hände. Dann kam, was kommen kann während solcher Übungsszenarien: ein echter Rettungseinsatz. Der Krankenwagen wurde abgezogen, die Übung lief dennoch weiter. Das große Finale: die Wülfrather Feuerwehr machte aus dem Kleinwagen mit Dach ein Cabriolet. Glas splitterte, Metall verbog, Einsatzkräfte in voller Montur schwitzten. Denn, so erklärte Wülfraths Feuerwehrchef Benjamin Hann, der Eigenschutz müsse auch bei Übungen gewährleistet sein.

Spaß und Informationen

Für Abkühlung sorgten Aktionen an den Wasserstationen oder die Engagierten an den Verpflegungsständen. Figuren angeln, auf der Hüpfburg toben, in Rettungs- und Einsatzfahrzeuge klettern, Teddys verarzten – vor allem den Kindern wurde einiges geboten auf dem Blaulichttag am Anger Markt in Wülfrath. Und die Eltern? Aßen Bratwurst, tranken etwas oder holten Informationen ein. Davon gab es viele. Insbesondere die Kreispolizei hat nicht nur schwere Fahrzeuge aufgefahren, sondern auch zahlreiche Infostände.

Betrügereien, Einbruchschutz, das Handy am Steuer – die Behörde leistet Aufklärungsarbeit, wo sie kann. „Für die Polizei ist das die beste Möglichkeit, niedrigschwellig Prävention zu betreiben“, erklärt Pressesprecherin Diane Dulischewski. Dabei überlässt man nichts dem Zufall. Der neue „Streifenwagen“ der Kreispolizeibehörde, den man regelmäßig in den Städten findet, ist von einem Designer entworfen worden.

Für die Behörde geht es darum, Hemmschwellen abzubauen, denn die gibt es. Man erreiche nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder. Letztere wollen ohnehin „der Polizei gefallen“, so Dulischewski weiter – heißt: Sie wollen Dinge auf die korrekte Weise machen. Das könne man nutzen, wenn es um das richtige Verhalten im Straßenverkehr geht zum Beispiel. Dass die Polizei auch um den Nachwuchs wirbt, ist kein Geheimnis. Viele Kinder haben in jungen Jahren den Traum, Polizist zu werden. Nicht selten verliert sich das während der Schulzeit – „für uns geht es darum, das nach dem Schulabschluss wieder in die richtigen Bahnen zu lenken“, scherzt die Polizeisprecherin.

Nicht immer muss übrigens etwas passieren, damit der „Freund und Helfer“ auch tatsächlich hilft. Dulischewski: „Manchmal reicht ein schlechtes Baugefühl“. In vermeintlich bedrohlichen Situationen die 110 zu wählen und die Polizei um Rat zu fragen, das sei nicht nur erlaubt, sondern angeraten. „Die Kolleginnen und Kollegen in der Leitstelle sind bereit, um in jeder Notlage zu unterstützen“.

Und der Ministerbesuch? „Das war toll, freut sich Diane Dulischewski. Aus polizeilicher Sicht sei Reul ein „guter Chef“. Er könne aufmerksam zuhören, sei streng, aber fair. Die Stimmung auf dem Blaulichttag? „Heiß, so wie das Wetter“, scherzt die Polizeisprecherin. Ihr und den übrigen Beamten macht der Auftritt sichtlich Spaß. Auch Organisator Heiko Dietrich bestätigt: „Die Polizei war Feuer und Flamme als es um den Blaulichttag ging“.

Cheforganisator Dietrich vom DLRG zieht ein positives Fazit: Die Stimmung sei gut, das Wetter ebenso, die Gäste hätten Spaß. Seit nunmehr neun Jahren gibt es den Aktionstag – die Blaulichtorganisationen sind von Beginn an vollumfänglich dabei. 800 bis 1.000 Besucher seien zu den vergangenen Veranstaltungen gekommen, von einer ähnlichen Zahl geht Dietrich auch für dieses Jahr aus.

Bildergalerie vom Blaulichttag 2022

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