An einem Stand auf dem Heumarkt hatten die Akteurinnen sich postiert. Foto: Stadt Wülfrath
An einem Stand auf dem Heumarkt hatten die Akteurinnen sich postiert. Foto: Stadt Wülfrath

Wülfrath. Die Aktion gegen das sogenannte Catcalling auf dem Wülfrather Heumarkt war ein Erfolg. Dieses Fazit zieht die städtische Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano. 

„Hey Puppe, was kostest du?“, „Suchst du einen Vater für dein nächstes Kind?“, diese und andere Sprüche müssen sich Frauen gefallen lassen, ohne dass Konsequenzen drohen. Zahlreiche Betroffene berichteten den Initiatorinnen an einem aufgebauten Infostand von ihren persönlichen Erfahrungen mit sexuell übergriffigen Aussagen. „Die Catcalling-Aktion am Samstag auf dem Heumarkt war sehr erfolgreich“, sagt Wülfraths Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano.

Schlimme Ausbeute: Sexistische Sprüche auf dem Heumarkt. Foto: Stadt Wülfrath
Schlimme Ausbeute: Sexistische Sprüche auf dem Heumarkt. Foto: Stadt Wülfrath

Es ist kein Problem allein der jüngeren Generationen, wie sich am Samstag in der Wülfrather Innenstadt herausstellen sollte: Ältere Damen erzählten, wie schlimm es damals noch in den Betrieben zuging. Jüngere zeigten sich dankbar dafür, dass sich der SKFM Mettmann und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wülfrath des Themas angenommen haben.

„Frauen schrieben uns sowohl auf Postkarten die Sprüche auf oder schrieben sie mit Kreide auf die Straße“, berichtet Franca Calvano zu der Aktion. Das Frauen-Netzwerk hat die Aktion aktiv unterstützt. „Die waren richtig toll“, freut sich die Gleichstellungsbeauftragte.

Die Bilanz des Aktionstages: 25 bis 30 gesammelte Karten allein aus Wülfrath. Weil es sich um eine kreisweite Aktion handelt, die bisher in Stadt Hilden und der Kreisverwaltung gelaufen ist, wird die Ausbeute am Ende voraussichtlich noch größer ausfallen. Aus den gesammelten Sprüchen wird letztendlich eine Wanderausstellung zusammengestellt, die auch in Wülfrath gezeigt werden soll.

„Catcalling, das heißt sexuell übergriffige Sprüche, Anhupen, Angaffen und Nachpfeifen ist leider weit verbreitet“, kritisiert Calvano. „Wir fordern, dass die verbale sexuelle Belästigung nicht straffrei bleibt, sondern, wie zum Beispiel in Spanien oder Frankreich mit bis zu 1.500 Euro geahndet wird.“