Der Kreissportbund Mettmann dringt auf Feingefühl bei den Energiesparmaßnahmen im Sport. Foto: pixabay
Der Kreissportbund Mettmann dringt auf Feingefühl bei den Energiesparmaßnahmen im Sport. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Sporthallen und Bäder müssen weiterhin geöffnet bleiben – diesem Appell des Deutschen Olympischen Sportbundes schließt sich der Kreissportbund Mettmann an. Hintergrund sind geplante Energieeinsparungen. 

Die Energiepreise explodieren, Maßnahmen sind geboten – auch in Bereichen des Alltags. Sparen um jeden Preis soll es aber nach Ansicht der Akteure aus dem Sport nicht geben. So könnte man die Forderung des Deutschen Olympischen Sportbundes zusammenfassen: der DOSB warnt die Politik vor einer möglichen Schließung von Schwimmbädern und anderen Sportstätten.

Auch der Kreissportbund Mettmann schließt sich der Positionierung des Landessportbundes NRW und des Deutschen Olympischen Sportbundes an.

Die ersten Städte und Kommunen im Kreis Mettmann treffen bereits Entscheidungen zur Energieeinsparung und Kostenminimierung bei der Beheizung von Sportstätten in der kälteren Jahreszeit. „Teilweise ist sogar schon die Warmwassernutzung eingeschränkt und die Temperaturen der Hallen sollen, wenn die Heizperiode beginnt, auf 17 Grad Celsius gedeckelt werden“, so der Kreissportbund.

Grundsätzlich sperrt sich der Sport nicht gegen mögliche Einsparmaßnahmen, die im Zusammenhang mit der Energiekrise stehen und nimmt sich dabei selbst in die Verantwortung. „Die Sportlerinnen und Sportler sind natürlich bereit, ihren Beitrag zu leisten und die gängigen Einsparmöglichkeiten zu nutzen, doch darf es keinen Kahlschlag sowie unüberlegte Empfehlungen seitens der Politik in den Städten geben“, so der Appell.

Man fordert eine Differenzierung: Bewegungsintensive Sportarten wie beispielsweise Handball oder Basketball könnten eine Reduzierung der Hallentemperatur verkraften. In anderen Bereich könne das für die Sportsegmente jedoch das Aus bedeuten: Der Kreissportbund nennt hier beispielhaft den Kindersport und Reha-Gruppen.

„Denn Eltern-Kind-Turnen oder Kleinkinder-Turnen kann kaum in dicken Pullovern stattfinden, die Bewegungsintensität ist in diesen Gruppen immer nur von kurzer Dauer“, so der KSB. „Eltern und Kinder werden nicht frierend in der Halle stehen wollen“.

Der Sportbund fragt: „Können Sie sich eine Herzsportgruppe vorstellen, die bei 17 Grad trainiert?“ Der überwachende Mediziner müsste eine Stunde und mehr in der Kälte sitzen. Ähnlich dramatisch wäre die Situation für Menschen, die neurologische Erkrankungen haben und die Sport nach einem Schlaganfall, mit Parkinson oder Demenz treiben – auch das solle man dann „in einer kalten Sporthalle tun?“, so der KSB. „Hier ist aus medizinischen Gründen ein Warmlaufen nicht möglich.“

Dem Sport werde aber gerade bei diesen Krankheitsbildern ein sehr positiver Einfluss auf den Verlauf der Genesung bescheinigt, so der Kreissportbund. Entsprechend fordert man daher: Sporthallen und Bäder müssen weiterhin geöffnet bleiben.