Nach einem aktuellen Vorfall warnt die Polizei erneut vor Telefonbetrügern. Symbolfoto: Polizei

Kreis Mettmann. Die Polizei warnt vor sogenannten Schockanrufen, bei denen Betrüger angeben, von der Polizei zu sein. Jetzt ist eine 92-jährige Frau in Ratingen Opfer dieser Masche geworden.

Am Dienstag gegen 18 Uhr erhielt eine 92-Jährige einen Anruf einer vermeintlichen Polizeibeamtin. Die Anruferin erzählte der Seniorin, dass die Tochter einen Verkehrsunfall mit einem schwer verletzten Fahrradfahrer verursacht habe. Um eine sofortige Inhaftierung der Tochter abzuwenden, eröffnete die angebliche Polizistin der 92-Jährigen die Option, eine Kaution für die Tochter zu hinterlegen. Da die Seniorin angab, kein Bargeld zu besitzen, schlug die Anruferin vor, stattdessen Schmuck zu übergeben.

Nur kurze Zeit später erschien eine unbekannte Frau an der Wohnanschrift der Seniorin, die den Schmuck im Treppenhaus im Empfang nahm. Erst nach der Übergabe kontaktierte die Ratingerin ihre Tochter und der Betrug fiel auf.

Die Polizei konnte die Abholerin trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung nicht aufgreifen. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Die Polizei möchte den aktuellen Vorfall nutzen, um eindringlich vor den unterschiedlichen Maschen der Betrüger zu warnen:

Seien Sie stets skeptisch, wenn Sie Anrufe oder Nachrichten von unbekannten Nummern erhalten, sich jemand als ein enges Familienmitglied ausgibt und im weiteren Verlauf Geldsummen oder Schmuck gefordert werden!

Trennen Sie immer selbstständig das Gespräch und rufen Sie Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Nummern persönlich an, um die Informationen zu überprüfen! Machen Sie niemals Angaben zu Ihren persönlichen Daten oder Vermögenswerten gegenüber Fremden!

Die Polizei oder Gerichte fordern niemals Schmuck oder hohe Kautionssummen am Telefon. Legen Sie im Zweifelsfall einfach auf und informieren Sie die Polizei unter der 110!

Achten Sie auch vermehrt auf unbekannte Personen an der Haustüre! Mitarbeiter von Unternehmen kündigen sich in der Regel an und können sich ausweisen. Bitte sprechen Sie mit Ihren älteren Angehörigen, Nachbarn und Bekannten immer wieder über diese und andere Betrugsmaschen!