Ein Hinweisschild zeigt den Weg zu den Zügen Richtung Wuppertal. Foto: Volkmann
Ein Hinweisschild zeigt den Weg zu den Zügen Richtung Wuppertal. Foto: Volkmann

Gelsenkirchen. Ab dem Fahrplanwechsel 2023 im Dezember wird die Transdev Rhein Ruhr GmbH (RheinRuhrBahn) die S-Bahn-Linie S7 zwischen Wuppertal und Solingen betreiben – bereits im Dezember 2022 übernimmt die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH (Regiobahn) die neue Linie RE 47.

Dies haben die politischen Gremien des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) in ihrer heutigen Sitzung entschieden. Die Vergabe der beiden Linien an die neuen Betreiber macht den Weg frei für ein verbessertes SPNV-Angebot zwischen dem Bergischen Land und Düsseldorf. Denn mit dem neuen RE 47 bietet der VRR seinen Fahrgästen erstmals eine stündliche, umsteigefreie Direktverbindung zwischen Remscheid und der Landeshauptstadt. Mit der Vergabe der S7 an die Rhein-Ruhr-Bahn konnte zudem für die erste ehemalige Abellio-Linie ein neuer Betreiber gefunden werden. Aktuell stehen die Vergaben noch unter dem Vorbehalt einer zehntägigen Einspruchsfrist.

Der neue Düssel-Wupper-Express verkehrt täglich von früh morgens bis kurz vor Mittenacht im 60-Minuten-Takt zwischen Remscheid-Lennep und Düsseldorf Hbf. Betrieben wird die Linie im Rahmen einer sogenannten Inhouse Vergabe von der Regiobahn. Eingesetzt werden die auch von der Linie S28 bekannten Triebzüge des Typs Integral. Finanziert wird die neue Regionalexpress-Linie durch das Land Nordrhein-Westfalen.

Der neue Verkehrsvertrag zur S-Bahn-Linie S7 (Wuppertal – Remscheid – Solingen) startet zum Fahrplanwechsel 2023 und schließt somit direkt an den aktuell noch laufenden Notmaßnahmen-Verkehrsvertrag im Rahmen der Abellio-Insolvenz mit der VIAS Rail GmbH an. Zur Erinnerung: Dieser war erforderlich, weil im Rahmen der Abellio-Insolvenz der Verkehrsvertrag mit Abellio zum 31. Januar 2022 endete.

„Auch, wenn die rechtliche Aufarbeitung der Abellio-Insolvenz in vollem Gange ist, freuen wir uns, einen neuen Verkehrsvertrag zur S7 bis Dezember 2028 mit einer Verlängerungsoption zu schließen“, erläutert Gabriele Matz. Pro Jahr werden die Züge der S 7 rund 1,47 Millionen Zugkilometer jährlich zurücklegen. Die bereits heute auf der Linie verkehrenden SPNV-Fahrzeuge vom Typ Lint 41 werden auch zukünftig zum Einsatz kommen. Hierzu schließt die Rhein-Ruhr-Bahn einen Fahrzeug-Pachtvertrag mit dem VRR und verpflichtet sich, die Züge zu warten und instand zu halten.

Auch einige Anlagen aus der Insolvenzmasse von Abellio werden weiterhin genutzt – so beispielsweise das Kunden-Center und die Tankanlage in Remscheid. Der Vergabeentscheidung vorausgegangen war ein europaweites Wettbewerbsverfahren, das im Frühjahr 2022 gestartet wurde. Die Rhein-Ruhr-Bahn als Teil der Transdev-Gruppe ist im VRR-Gebiet im Niers-Rhein-Emscher-Netz und auf dem Emscher-Münsterland-Express unterwegs. Für die Mitarbeiter*innen der Linie S 7 liegt nach Ansicht des VRR ein gesetzlicher Betriebsübergang vor, sodass sie auch zukünftig beim neuen Betreiber für die S 7 tätig sein können.