Wollen dem seit Jahren leerstehenden Gemäuer neues Leben einhauchen (v.r.): Peter und Kerstin Vienken, die Mitarbeiterinnen Lisa Wolf und Nadine Felber, die Tischlermeisterin Aud Rang hier und Bürgermeister Rainer Ritsche bei der Übergabe des symbolischen Schlüssels. Foto: Mathias Kehren
Wollen dem seit Jahren leerstehenden Gemäuer neues Leben einhauchen (v.r.): Peter und Kerstin Vienken, die Mitarbeiterinnen Lisa Wolf und Nadine Felber, die Tischlermeisterin Aud Rang und Bürgermeister Rainer Ritsche bei der Übergabe des symbolischen Schlüssels. Foto: Mathias Kehren

Wülfrath. Das historische Gebäude an der Wilhelmstraße 76 soll bald im neuen Glanz erstrahlen. Lange stand das denkmalgeschützte Haus leer, das auch einmal das Rathaus der Stadt war. Nun soll hier citynah das „Therapiezentrum Wülfrath“ entstehen.

„Ein bisschen schwer fällt es mir schon, den Schlüssel abzugeben für ein altes Gemäuer mit soviel Geschichte“, sagt Bürgermeister Rainer Ritsche. Dennoch sei das 1888 erbaute Haus, einst Amtssitz der Stadtverwaltung, bei seinen neuen Besitzern in besten Händen, so Ritsche weiter.

Neuer Besitzer des geschichtsträchtigen Altbaus an der Wilhelm/Ecke Mettmanner Straße, der zuletzt zwei Jahre leer stand, sind Kerstin und Peter Vienken. Die beiden sind schon seit acht Jahren mit der eigenen Physiotherapie-Praxis (Vier Jahreszeiten) in Wülfrath erfolgreich.

„Der Bedarf ist in den letzten Jahren immer größer geworden“, berichtet Kerstin Vienken. „Und er steigt noch.“ Für die beiden Geschäftsleute in der Gesundheitsbranche erschien der Zeitpunkt, sich zu vergrößern gerade jetzt günstig. „Alle reden über Fachkräftemangel. Den gibt es sicher auch in unserer Branche“, fährt Kerstin Vienken fort. Aber um junges Personal zu gewinnen, müsse man auch ein schönes Arbeitsumfeld schaffen und neue Möglichkeiten zur Entfaltung bieten. Und das soll nun in der neuen Immobilie umgesetzt werden.

Und diese Idee scheint schon jetzt Früchte zu tragen. Denn laut Vienken haben schon vier neue Mitarbeitende, allesamt aus Wülfrath, zugesagt, künftig am neuen Standort in Aktion treten zu wollen. Dann wird es auch deutlich mehr Angebot geben, Rehasport und Kurstraining beispielsweise.

Zwar verpflichtet der Denkmalschutz zum Erhalt der Strukturen und Beschaffenheiten des alten Rathauses, das ist aber für die neuen Eigner kein Problem. „Alte Strukturen können problemlos in das neue Konzept einfließen“, meint Peter Vienken. Mehr noch: Im Außenbereich soll der ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden. Der Eingang wird von der Seite, wo er jetzt ist, wieder an die Vorderseite verlagert. Und auch der Balkon darüber soll wieder vollständig nutzbar gemacht werden.

Die ersten Therapieeinheiten könnten den Planungen nach im April 2023 gegeben werden. Dann soll zumindest innen alles für den Praxisbetrieb hergerichtet sein.