Ein Handwerker arbeitet an einem Fenster. Foto: Pexels/Ksenia Chernaya
Ein Handwerker arbeitet an einem Fenster. Foto: Pexels/Ksenia Chernaya

Münster. Bei einer energetischen Sanierung insbesondere von Türen und Fenstern besteht eine Möglichkeit, auch den Einbruchschutz zu verbessern. Die Initiative „Zuhause sicher“ gibt Tipps.

Knappe Ressourcen und steigende Energiekosten bringen viele Menschen dazu, über Einsparmöglichkeiten nachzudenken. Besonders der bevorstehende Winter und die damit verbundenen Heizkosten bewegen viele Hausbesitzer, über Alternativen zu Gas, Öl und Co nachzudenken.

Doch was nützt die energetisch optimierte Heizung, wenn die Wärme schnell wieder entfleucht, weil Fenster und Türen 20 Jahre oder älter sind? Daher könne es sich lohnen, im Rahmen einer Heizungssanierung auch Fenster und Türen in den Blick zu nehmen, so die Initiative der Polizei „Zuhause sicher“ – und „das ist gleichzeitig die beste Gelegenheit, auch an das Thema Einbruchschutz zu denken“. Erwäge man energieeffiziente Fenster und Türen einzusetzen, könnten diese gleichzeitig einbruchhemmend ausgeführt werden. Sollen aus Energiespargründen die alten Elemente getauscht werden, sei das die günstigste Gelegenheit auch die Einbruchhemmung zu berücksichtigen.

Einbruchhemmung ist jedoch kein Standardmerkmal bei Fenstern und Türen. Daher muss sie explizit mitbestellt werden. Welche Technik, DIN-Norm und Wortwahl dafür relevant sind, kann man der polizeilichen Empfehlungspraxis entnehmen. Bei Neu- und Umbau empfiehlt die Polizei, Fenster und Fenstertüren auszuwählen, deren Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 geprüft oder zertifiziert wurde. Im normalen Privatbereich – ob Haus oder Wohnung – rät die Polizei zu Einbruchschutz durch RC-2-Fenster. Diese Fenster sind mit Pilzkopfzapfen-Beschlägen, einbruchhemmender Verglasung (P4A-Glas) und meist einem abschließbaren Fenstergriff ausgestattet.

Einbruchschutz lässt sich auch nachrüsten, dennoch lohnt es sich, im Zuge einer energetischen Sanierung das Thema „Einbruchschutz“ direkt miteinzubeziehen – das spart Kosten, Mühen und ein zweites Mal „Baustelle“ im Haus. Die grundsätzlichen Empfehlungen und Prüfnomen rund um den Einbruchschutz hat das Netzwerk „Zuhause sicher“ in seinen Einbruchschutz-Leitfäden zusammengefasst.

Alle sieben Minuten ein Einbruch

Auch wenn vielleicht grad andere Themen die Schlagzeilen beherrschen: In Deutschland geschieht immer noch alle sieben Minuten ein Einbruch. Nicht nur, dass EinbrecherInnen großen materiellen Schaden anrichten können – auch, wenn sich Täter und Opfer nicht begegnen, sind die BewohnerInnen psychologisch in ihrem Sicherheitsgefühl verletzt. Nicht umsonst spricht man vom „Einbruchsopfer“. Betroffene fühlen sich traumatisiert, viele klagen über Geräuschempfindlichkeit, werden von einem ständigen Angstgefühl im eigenen Zuhause begleitet. Der polizeiliche Opferschutz unterstützt Einbruchsopfer mit verschiedenen Hilfsangeboten, um wieder zurück in ein normales Leben zu finden.

Jeder Einbruch ist deshalb einer zu viel. Umso bedeutender ist es, auf die Wichtigkeit und Wirksamkeit von Einbruchschutz aufmerksam zu machen und Ratsuchende auf dem Weg zum sicheren Zuhause zu begleiten.

Deutschlandweit bieten die Polizeibehörden Sicherheitsberatungen für EigentümerInnen und MieterInnen an. Die Polizeilichen Fachberater informieren kompetent und kostenlos zu Schwachstellen am Gebäude, Täterarbeitsweisen und wirksamen Möglichkeiten, sich und sein Zuhause zu schützen.

Sind die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt, können BewohnerInnen als sichtbares Zeichen ihres Engagements um die Sicherheit zuhause die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Der gemeinnützige Verein, der auf Initiative von Polizeibehörden ins Leben gerufen wurde, hat gemeinsam mit den polizeilichen Partnern bereits über 11.000 Präventionsplaketten vergeben.

Vollständig wirksam wird die Sicherheitstechnik schließlich, wenn sie dann benutzt wird. Die Erfahrung im Netzwerk „Zuhause sicher“ zeigt, dass TäterInnen Einbrüche in gesicherte Häuser gelingen, weil die Sicherheitstechnik nicht aktiviert wurde. Egal, ob die BewohnerInnen Haus oder Wohnung nur kurz verlassen oder länger abwesend sein werden – die vorhandene Sicherheitstechnik sollte immer aktiviert werden.

Damit steht am Ende des Weges zum sicheren Zuhause das gute Gefühl, sich daheim rundum wohl und geborgen fühlen zu können.